im neugegründeten Musikverlag (1884) von Mitrofan Beljajew mitzuarbeiten, zusammen mit Rimski-Korsakow und Glasunow als Berater tätig zu sein und dadurch in starkem Maße die russi sche Nationalmusik zu fördern. Bis 1900 komponierte er fast nur kleinere Kla vierstücke in der Nachfolge Chopins, um sich erst danach dem Orchesterschaffen wirklich zuzuwenden. Aus dieser Zeit stammen ei nige Werke, die der sogenannten Pro gramm-Musik zuzurechnen sind. Das sind Stücke, sinfonische Dich tungen, die mit musikalischen Mitteln Geschichten erzählen, wie sie der Komponist aus au ßermusikalischen Quellen erfah ren hat. Meist beschäftigte Lja dow sich mit der russischen Märchenwelt, mit Hexen und Zauberern und gestaltete daraus subtile Porträts ähnlich denen, Anatoli Ljadow; Zeichnung von Ilja Repin (1896) wie sie auch Mussorgski ent worfen hat. So komponierte er 1904 die Orche sterminiatur „Baba-Jaga“, eine fantastisch-spuk hafte Illustration der bekannten russischen Aufführungsdauer: ca. 8 Minuten Märchenhexe. 1905 schrieb er ein erweitertes Pendant dazu, eine andere Orchesterminiatur, die Legende für Orchester Kikimora. Und wieder ist es eine Hexe, die der Komponist mit seinen Mitteln nachzeichnete. Das ist die kleine Hexe Kikimora, die in einer kristallenen Wiege liegend und vom Schlummerkater bewacht bei einem Zauberer in einem steinigen Gebirge aufwächst. „Sehr dünn, sehr schwarz ist sie. Ihr Kopf ist ganz klein, wie ein Fingerhut, und ihr Rumpf ist von einem Strohhalm nicht zu unterscheiden“. So wird sie in den „Sagen des russischen Volkes“ aus Iwan Sacharows Sammlung beschrieben. Nach den sieben ersten Jahren aber beginnt sie zu spinnen, „windet hänfenes Garn, knüpft den sei denen Faden und hat Böses im Sinn gegen alle Menschen, gegen die ganze redliche Welt“.