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StaatsanzeiM für das Königreich Sachsen. 1917. Nr. 51 hington Amtlicher Teil (Fortsetzung de- amtlichen Teiles in der 1. Beilage.) Nichtamtlicher Teil 23. Februar ein vollbesetzter, von Begleitfahrzeugen ge Tie Kriegslage im Beginn des März 1917 der Bot- < Hobolc« icht dein üner Note, Peking hat ihmen für e« zufolge Unürsce- rder aus den oder Neutralen malü init efchräntte erliärte» ter keine« fkandi- Januar rutschen usfchuß ft wird, im Be ten im trisft l. Psd. a, über- ie chile- tteilung miittclt. r Note üg zum ilte, die n Ncu- ausr^cht- Die Konstantinopeler Börse soll am 1. Mai wieder cr- öjinct lvcrdcn. In der Nacht vom 28. Februar zum 1. März ist die Lchonfrist fNr Segelschiffe auch im Sperrgebiet des Atlan tischen Ozeans abgclaufen. Dem Statthalter von Galizien Generalmajor a.D.Frhrn. v. Tiller ist vom Kaiser Karl die Versetzung in den Ruhe stand bewilligt und an seine Stelle der General der Kavallerie bttaf v. Huhn zum Statthalter in Galizien ernannt worden. 12 VOV Bürger in Chicago haben eine Kundgebung gegen den Krieg veranstaltet. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Zollaufseher Emil Hermann Mühle in Chemnitz bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Ehrenkreuz zu verleihe»». , in ein- cika- rklä. fahr erika kgie. dten rtsch- erika asere h u n- hätte a »ur 8 zu. ichen ären. einer biete iracht nter« verre selbst lerika einen >. In en in chkeit -rholt senen gegen ieinde In der zweiten Hälfte des Februar find im Mittelmeer von unseren Unterseebooten 48 (M t Schiffsraum versenkt worden. Die kurz vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden fich auf Seite 7 dieser Ausgabe. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Ge chSftSstelle, Große Zwingerstraße »6, sowie durch die deutschen Poftanstalten S Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr.2»2SS,Schriftleitung Nr. 14574. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage. Synodalbeilage, Ziehungslisten der Berwa'.tung der K. S. Staatsschulden und der K. Alter»- und LandeS'ulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes. BrandversicherungSanstalt, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 2. März. Se. Majestät der König nahm vormittags die Botträge der Herren Staatsminister und des Kablnettssekretärs entgegen. Dresden, 2. März. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wird heute abend 8 Uhr im Verein für Erdkunde dem Vortrage des Hrn. Amtsgerichtsrats Dr. Erich Wulffen über „Meine Studienreise durch Ruß land 1913" in der Technischen Hochschule beiwohnen. hervorragender Leistungen in mehrtägigen Winterkämpfen können sich unsere Truppen rühmen, die einen größeren russischen Ar griff in den vereisten und tiefverschneiten Sumpfwäldern südwestlich von Riga zurückgewiesen haben. Und in Mesopotamien, an der Tigrisfront, in der Gegend von Kut el Amara, sind neuerdings die Engländer nach langer Pause zum Angriff geschritten. Es haben dort lebhafte Kämpfe stattgefunden, deren Ausgang aus den einander widersprechenden Nachrichten noch nicht klar zu erkennen ist. Außerordentlich rege und von bestem Erfolge gekrönt war auch in den vergangenen Wintermvnaten auf allen Kriegsschauplätzen die Tätigkeit unserer Flieger, besonders zur Aufklärung der Vorgänge in und hinter den feind lichen Fronten und zur Abwehr gleichartiger Unter nehmungen der Gegenpartei. Die Masse unserer Truppen aber befindet sich, warm gekleidet, gut verpflegt und in vortrefflichem Gesundheitszustände, in Winterquartieren hinter der Front der vorderen Linien, eifrig bestrebt, sich für den wohl nahe bevorstehenden Frühjahrsfeldzug in jeder Hinsicht tüchtig zu machen. Jeder Mann weiß, daß von unseren Feinden die größten Anstrengungen, uns die Früchte unserer bisherigen Siege zu entreißen, zu erwarten sind. Es wird ihnen nicht gelingen. Mit un erschütterlichem Vertrauen auf die noch in Dunkel ge hüllten Pläne unserer obersten Heeresleitung und dem entschlossensten Willen zum Siege harren unsere braven Feldgrauen des Rufes zu neuen Taten. v. Blume, General d. Inf. z. D. schwerer Abend« kommen » gegen befehis- re Luft n denen Sieg im lugplätze Die Ein ig d>e in olge mit Flugplatz m. Em- wbachtet. Hein noch ^schädigt ällt eine cd bringt oßtrupps ündiiclM pol gluckt nmehmcn ;en Stoß- hmen die ngen und Gräbe», r Mi en- üh le gc- fgehoben, 'gew esen. on Ga atz d" und „Mont igYVte". «er frau lich das werden Särge als Wiegen! Allein im Jahre 1911 hat Frank reich 35 000 Geburten zu wenig gehabt, um die durch den Tod gerissenen Lücken auszufüllen. Ter Krieg hat diese schreckliche Krisis noch erhöht, indem er einen großen Teil der männlichen Bevölkerung unter den Waffen zurückhiclt. Nach dem Bericht Andrö Honnorats in der Ab geordnetenkammer über den Gesetzcsvorschlag betreffend Fanlilienunterstützung von Staatsbeamten hat das Jahr 1915 Frankreich ein Drittel seiner Geburten gekostet. Ohne die Toten auf den Schlachtfeldern zu zählen, hat es ungefähr 200 000 Kinder verloren. Vergleicht man die Zunahme der Bevölkerung der verschiedenen Länder in den vierzig Jahren von 1871 bis 1911, so stehen 100 Deutschen vom Jahre 1870 161 Deutsche im Jahre 1911 gegenüber, 100 Engländern 146, 100 Österreichern und Ungarn 137, 100 Italienern 129 und 100 Franzosen von 1871 nach 40 Jahren nur 109. Huguet weist darauf hin, daß im Jahre 1926 bei einer gleichmäßig fortdauernden Bevölkerungsentwicklung in Deutschland und Frankreich die Volkszahl Deutschlands doppelt so groß sein wird, wie die Frankreichs. „Elsaß-Lotßringen zählte im Jahre 1871 Mill. Einwohner; die Zahl der französischen Opfer des Teutsch-Französischen Krieges belief sich auf ungefähr 500000 Mann. Unsere Verluste von 1870 haben also im ganzen 2 Mill. Menschen betragen. Tas ist die Bilanz eines Krieges. Aber 1871 bis 1911 hat die Abnahme der Geburten Frankreich 13l^, Mill. menschlicher Wesen gekostet. Tas ist genau so, wie wenn in diesen 40Jahren sieben so furchtbare Kriege geführt worden wären, wie der von 1870 war. Ist es nicht richtig, das schreckliche Wort des Präsidenten Roosevelt: „Diese große Nation begeht Selbstmord"? Truppentransportdampfer „Dorothy" von 4494 t mit etwa 500 Mann Kolonialtruppcn, Artillerie und Pferden an Bord. Ein Teil der Truppen ist ertrunken. Der Chef des Admiralstabs der Manne. Berlin, 1. März. Außer den bekanntgegebenen Transportdampfern wurden von unseren Unterseebooten in den letzten Tagen im Mittelmeere noch 13 Fahrzeuge mit insgesamt 25166 t, versenkt, darunter der italienische Dampfer „Oceania" (4217 t), mit Weizen von Amerika nach Italien, der versteckt bewaffnete englische Dampfer „Corso" (3264 t), mit 5000 t Manganerz, Leinsamen und Baumwolle von Bombay nach Hull, der bewaffnete italienische Dampfer „Prudenza" (3307 t), mit Mais von Argentinien nach Italien, der schwedische Dampfer „Skog- land" (2903 t), nutz Kohlen von Norfolk nach Neapel, der griechische Dampfer „Priconisos" (3537 t), auf dem Wege von Saloniki nach Algier. Lyoner Blätter melden aus Nizza: Bei der Ver senkung des Transpottdampfers „Minas" sind der ser bische General Goikewitsch sowie die Obersten Dulitsch und Ristitsck umgekommen. Lugano, 2. März. Die italienischen Dampfer „Prudenza", 3307 Brutto-Registertonnen, „Cromerna", 3132 Brutto-Registertonnen, der italienische. Segler „Assunta", 5101 Brutto-Registertonnen, sowie der russische Schoner „Mery", 178 Brutto-Registertonnen, wurden versenkt. Groningen, 1. März. Der „Nieuwe Groninger Courant" meldet, daß der Segler „Maria Adriana" aus Groningen, der am 24. Februar von Havre nach Teign- mouth fuhr, wahrscheinlich versenkt worden ist. Aus Havre ist nämlich die telegraphische Meldung eingetroffcn, daß die Besatzung des Schiffes gerettet und in Havre gelandet worden ist. Andere mit dem Unterseebootkrieg in Zusammenhang stehende Nachrichten sind folgende: Bordeaux, 1. März. (Agence Havas.) Der ameri kanische Dampfer „Rochester" ist in die Gironde ein gefahren. Paris, 1. März. „Journal" veröffentlicht eine New Yorker Depesche, nach der vom 1. März ab Sub missionen für 2750 Geschütze zu 75 mm mit Lafetten entgegengenommen würden. Man schließt darans, daß Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlicheu Vertretung): Hofrat Doenges in Dresden. Freitag, 2. März abends Ter Tod Frankreichs. Umer dunem Tuet g,bt Yves -yuguet in „Le Rappel" vom 18. Februar 1917 eine Darstellung des französischen Bevölkerungsproblems, die sich auf die Angaben der offiziellen Propagandaschriften zur Hebung der französischen Geburtenziffer stützt. In dem Buche „Die Abnahme der Geburteil und die Zukunft Frankreichs" schreibt Paul G< mahling: „Frankreich ist nicht nur von einer relativen Entvölkerung betroffen, die darin besteht, daß es auf hört, sich zu vermehren, während die anderen Nationen Berlin, 1. März. Während sich die allgemeine Lage im Landkriege sei den» Ende des vorigen Jahres kaum merkbar verändert hat, ist in derselben Zeit in der Kriegspolitik e ne wesent liche Klärung und Verschärfung und im Seekriege eine bedeutungsvolle Wendung eingetreten. Im Landkriege hat die Natur ihr Recht verlangt. Ein ungewöhnlich harter Winter hemmte in Verbindung mit der Kürze der Tage bisher die Tätigkeit der Truppen Bei 20 Grad Kälte und hoher Schneedecke kann man mi entsprechend gekleideten und abgehärteten Soldaten woh noch kleine Unternehmungen ohne Gefahr für ihre Ge sundheit wagen, aber nicht solche, die langes Verweilen unter freiem Himmel erfordern. Taher stehen sich die vorderen Linien von Freund und Feind im westlichen, östlichen und südlichen Europa heute nahezu ebenso gegen über wie im Spätherbst des vorigen Jahres, und zwar durchweg in Grabenstellungen mit schützenden Untelkunfts- räumen. Die östliche Linie hat sich südwärts vom west lichen Teile der Bukowina bis zur Serethmündung ver längert, von wo sie längs der Donau bis zum Schwarzen Meer verläuft, derart, daß Rumänien mit Ausnahme des durch jene Linie ausgeschlossenen Teils der Moldau zu dem vom Vierbund beherrschten Gebiet gehört. Zwischen den beiderseitigen Linien sind, zumal in Anbetracht ihrer nahen Entfernung voneinander, auch im Winter Artilleriekämpfe, bei denen ein häufiger Wechsel der Gcschützbedienungsmannschaften leicht ausführbar ist, sowie Jnfanteriescharmützel nicht ausgeschlossen, haben vielmehr vielfach stattgefunden. Und selbst einige ernstere Unternehmungen von kurzer Tauer zum Zweck von Stellungsverbesserungen sind im Januar und Februar vor gekommen, so namentlich im Somme- und Ancregebiet, wo uns jetzt nur noch Engländer gegenüberstehen, bei Verdun (Höhe 304), in der Champagne (Höhe bei Ripont), in dem Grenzgebirge zwischen Siebenbürgen und der Moldau und in dem Cernabogen der mazedonischen Front (Höhe bei Paralovo), wo zum ersten Male italienische Truppen die Überlegenheit deutscher kennen gelernt haben. Der Krieg. Zur Lage. Generaloberst v. Kluck über die Kriegslage. Berlin, 2. März. Ter „Berliner Lokalan^zeiger" meldet aus Budapest: In einer Unterredung, die der Berichterstatter des „Pesti Naplo" mit dem General obersten v. Kluck hatte, fagle ihm dieser: Die militärische Lage ist die denkbar beste. Unsere Truppen gleichen einer Erzmauer, unerschütterlich im Westen und im Osten. Es ist unwahrscheinlich, daß diese erkämpfte Lage sich zu unseren Ungunsten ändern könnte. Das Snde d-S Kapitäns Martin, des Führers des „King Stephen". b. In englischen Blättern ist jetzt zu lesen, daß der Führer des „King Stephen" unseligen Angedenkens, Kapitän Martin, unlängst im Verfolgungswahnsinn ge storben sei. Er habe, seitdem er durch seine schurkische Tat zur Weltberühmtheit geworden, von Engländern, die es gut mit den Deutschen meinten, Drohbriefe erhalten und sich diese so sehr zu Herzen genommen, daß er schließlich in geistige Umnachtung verfallen sei. So die „Tailc) Mail", die es anscheinend vorzieht, die „Schuld" an diesem vorzeitigen Ende des vom Erzbischof von London ausdrücklich wegen seines Verhaltens belobten Seehelden eigenen Landsleuten in die Schuhe zu schieben, als es der persönlichen Gewissensbelastung des Mannes zuzuschreiben. Kapitän Martin hat bekanntlich die Be satzung des verunglückten Luftschiffes „b, 19" am 2. Fe bruar 1916 in der Nordsee elendiglich umkommen lassen. Vielleicht stimmt die Art seines Todes doch diesen oder jenen seiner Kameraden etwas nachdenklich und bereitet einer gesitteten Auffassung der Seemannspflichten in der britischen Manne den Boden. Ter Unterseebootkrieg. Ablauf der Schonfrist im Atlantischen Ozean. Berlin, 1. März. In der Nacht vom 28. Februar zum 1. Mürz ist die Schonfrist für Segelschiffe auch im Sperrgebiete des Atlantischen Ozeans abgelausen. Von diesem Zeitpunkte ab gilt in allen Sperrgebieten nun- mehr nur noch die allgemeine Warnung, nach der die Schiffahrt auf keine Einzelwarnung mehr rechnen kann. Versenkungen. Berlin, 1. März. Im Sperrgebiet des Mittelmeeres wurden von unseren Unterseebooten versenkt: am 17. Februar südlich von Malta ein vollbeladener, ostwärts steuernder Transportdampfer von etwa 9000 t, am Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile 30 Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7b Ps., unter Eingesandt 1b0 Pf. Preisermäßigung auf Geschäftsanzeigen — Schluß der Annahme vormittags l» Uhr. mit Schnelligkeit zunehmen, sondern es hat in diesen 7/? ^cu.r"iu.)rzruurn ur letzten Jahren immer stärker jene furchtbare Erscheinung fetter Truppentransportdampfer von etwa 5000 t, am kennen gelernt, die einzigartig ist in der Geschichte gleichen Tage ein beladener, ebenfalls begleiteter Trans- der modernen zivilisierten Völker: die absolute portdampfer von 5000 t, am 24. Februar der bewaffnete Entvölkerung. Mehr Todesfälle als Geburten! Mehr ""—>—