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sächsische W SiaatMtW Staatsanzeiger für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synoda beilage, Ziehungslisten der Berwaltting der K G. Staatsschulden und der K. Alter«- und Landes'ulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandverfichemngSanstalt, VerlaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Nr. 18. slM Beauftragt mit der Oberleitung lund preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat DoengeS in Dresden. Dienstag, 23. Januar abends Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Zwingerstraße 1», sowie durch die deutschen Postanstalten » Mark 50 Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint nur Werktags. — Ferusprecher: Geschäftsstelle Nr S12SS,SchriftleitungNr.14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündiaungsteile SO Pf., die 2spaltige Gnmdzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 1S0 Pf. Preisermäßigung auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Wir »eröfieEche« heile die Verlustliste Nr. 379 der Sachfischen Armee. * Lie lurz dar Beginn des Druckes eingehenden Meldnnge« befinden sich auf Seite 7 dieser Ausgabe. * Ein kürzlich in den Heimatshafen zuriiäqetehrtes Unterseeboot hat in den Tagen vom 2. bis 8. Januar § Dampfer mit 14728 t versenkt. Seit Beginn dcs Jahres 1»l8 haben unsere Flieger (im B-rein mit den Abwehrmatznahmen von der Erde ans) 784 feindliche Flugzeuge zum Absturz gcbracht oder zum Riedergrhcn hinter unseren Linien gezwungen. Unsere eigene Einbutze beträgt in dem gleichen Zeitraum 221 Flugzeuge. * Wie die „Tribuns" meldet, ist der italienische Marincminister Eorst in London eingetrolfen, um an der Konferenz der Vertreter der Flotten der Verbündeten teil zunehmen. Die Konferenz soll Matznahmen zur Verschär fung deS Seekrieges p üfen. * Zu der Abstimmung über die Interpellation Presse mane am Freitag stellt „Rappel" fest, datz aus der bis herigen Mehrheit der französischen Sozialistcnpartei die Minderhrit geworden sei, da von lvv Sozialisten 57 gegen die Regierung für die Interpellation gestimmt hätten. Amtlicher Teil. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, vom 1. Januar ab den Regierungsbaumeister bei der Staatsejsenbahnverwaltung Willy Johannes Fischer in Dresden zum Bauamtmann bei derselben Verwaltung zu ernennen. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der t. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. vom Königlichen Hofe. Dre-V<n, 23. Jinuar. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg werden heute abend 8 Uhr im Literari.chen Verein dem Bortrage und der Rezitation des Hrn. Wilhelm Wassermann (Hermann Löns) im Palmengarten bei wohnen. Englands Aussassung der Neutralität Belgiens in den Jahren 1887 und 1914. Wir geben im Nachstehenden einen Aussatz der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" wieder, dessen Ji halt wir schon gestern in kurzem Auszuge angedeutet haben. Zeitungsnachrichten zufolge hat das Englische Aus wärtige Amt am 19. d. M. folgende Erklärung erlassen: „In der Mitteilung der Deutschen Regierung an die neutralen Mächte, veröffentlicht am 13. Januar, ist folgende Be hauptung ausgestellt: „Es ist bekannt, daß die Königl. Groß- britannische Regierung im Jahre 1887 entschlossen war, sich der Inanspruchnahme eines Wegerechts durch Belgien unter diesen Voraussetzungen nicht zu widersetzen." (Düse Voraussetzungen sind: Bürgschaft für die volle Unantastbarkeit und Unabhängigkeit deS Königreichs und das Anerbieten, allen Scl aden zu bcz h!en, der von den durchmarschierenden deutschen Truppen verursacht werden könnt.'.) Diese Behauptung ist vollständig unbegründet und wird kategorisch dementie t." Angesichts dieses Dementis sehen wir uns veranlaßt, den Sachverhalt nachstehend klarzustellen: Seit sich Preußen und Frankreich im Jah e 1870 bereit erklärten, die belgische Neutralität nicht zu verletzen und diese Erklärung in den die belgische Neutralitätssrage behandelnden beiderseitigen Verträgen mit England vom 9. bez. 11. August 1870 Aufnahme fand, hat diese Frag die breitere Öffentlichkeit bis zum Ausbruch des Welt- krieges nur einmal, und zwar im Jahre 1887 beschäftigt. Es war die Zeit, als Boulanger als sranLösischer Kriegs- Minister im Bunde mit der Patriotenliga und einem großen Teil der Pariser Presse zum Kriege gegen Deutsch land hctzte. An der französischen Ostgrenze wurden ernst- hafte Kriegsvorbereit ngen getroffen, sodaß bald eine all gemeine Beunruhigung Platz griff. Der Ausbruch eines deutsch-französischen Krieges wurde für den Beginn des Frühjahrs allgemein erwartet. In dieser Zeit, und zwar am 4. Februar 1887, veröffentlichte der englische „Standard", der damals das offizielle Organ der kon servativen Partei und das anerkannte Sprachrohr Lord Salisburys war, ein „Eingesandt" mit der Unterschrift „Diplomaticus", das folgenden Wortlaut hatte: „Die Neutralität Belgiens. An den Herausgeber des „Standard." Mein Herr! — Es ist nicht meine Absicht, die Befürchtungen noch zu vermehren, die gegenwärtig überall herrschen, sondern mich leitet nur das Bestreben, das Sw, wie ich elaube, verzeihlich finden »verden, das englische Volk beizeiten zum Nachdenken über die Natur und Ausdehnung aller Schwierigkeiten und Verantwort lichkeiten im Falle eines Krieges zwischen Frankreich und Deutsch land zu veranlassen. Ich ergreife daher die Feder, um Sie dringend zu bitten, dem englischen Publikum folgende Betrachtungen zu unterbreiten: Militärische Sachverständige glauben, daß Frankreich während der letzten 16 Jahre für die Herstellung einer neuen militärischen Grenze so viel Geld ausgegeben und es so gut angewmdet hat, daß ein direkter Vorstoß der deutschen Armeen nach Frankreich durch die neuangelegten und miteinander verbundenen Festungen und Forts hindurch, selbst wenn er möglich wäre, ein sehr gefähr liches Wagnis sein würde. Sollte aber Deuts bland tatsächlich zu einem Kamps auf Leben oder Tod von Frankreich herausgefordert werden, oder glauben, daß dies der Fall ist, würde da Fürst Bismarck angesicht- der mächtigen Streitkräfte, die er in Bewegung fetzen kann, sich durch die erwähnten künstlichen Hindernisse behindern lassen, solange es einen natürlichen und unverteidigten Weg gibt, der ihn aus seiner schwierigen Lage befreien würde? Ein solcher Weg oder Ausweg existiert. Er liegt auf belgi schem Gebiet. Aber die Neutralität Belgien? ist durch eine euro päische Garantie geschützt, und England ist einer der Garanten. Im Jahre 1870 hat Earl Granville, der damals das englische Auswärtige Amt l-itcte, in Erkenntnis dieler Gefahr mit schnellem und klugem Entschluß England zur Hilfeleistung an d r Seite Frankreichs für d n Fall verpflichtet, daß Preußen belgisches Gebiet verletzte, und umgekehrt zur Hilfeleistung an der Seite Preußens, falls Frankreich dies tue. Würde nun Lord Salisbury weise handeln, im Falle eines neuen Konflikts zwischen den beiden genannten Ländern ähnliche Verpflichtung u zu übernehmen? Diese Frage hat das englische Volk zu beantworteu. Mir aber, dem die Interessen und die Größe Englands am Herzen liegen, würde ein solches Vorgehen im jetzigen Zeitpunkte im höchsten Grade unklug erscheinen. Wie sehr auch England einen Ein fall in belgisches Gebiet durch eine der kämpfenden Parteien bedauern möge, so könnte es doch nicht Frank reichs Partei gegen Deutschland ergreifen (selbst wenn Deutsch land versuchen sollte, die französische Flanke durch ei enEiniruch 'einer Ar, een durch die belgi chen Ardennen zu umgehen), oh e dabei die Hauptzie c der britischen Weltpolitik ernstlich zu ge fährden oder preiszugeben. Aber, wird man fragen, ist nicht England durch seine Unter schrift gebunden, und muß es nicht seinen öffentlichen Ver- pflich U' gen treu bleiben? Meine Antwort ist, daß Englands auswärtiger Min ster imstande sein müßte, diesem Ei wand Rech nung zu tragen, ohne daß England in einen Krieg verwickelt wird. Die zeitweise Benutzung eines Wcgerechts ist etwrS anderes als eine dauernde, unr chtmäßige Besitzergreifung eines G bietes; und sicherlich würde England leicht vom Fürsten Bis marck umfassende und a gemessene Garantien dafür erhalten können, daß nach Beendigung d^s Konflikts das belgische Gcbi.t unversehrt wie vorher bleiben würde. Sie sehen, mein Herr, daß ich mit wenigen Worten eine ußerordentl ch wichtige Frage anschneide. Es ist Sache des englischen V lkes, sie zu erwägen und sich zu erklären. Es ist aber hohe Zeit, daß es darüber nachdeukt. Ich bin, mein Herr, Ihr gehorsamer Diener 2. Februar 1887. Diplomatie >s." In derselben Nummer des Blattes beschäftigte sich der „Standard" mit diesem „Eingesandt" in folgendem Leitartikel: „Heute morgen erinnert uns ein Korrespondent, dessen Äußerungen autoritative Bedeutung haben, daran, daß, während wir alle gespannt darauf warten, wie lange cs noch dauern wird, tis ein neuer Konflikt zwischen Frankreich und Deutschland au«- bricht, man in England blind ist gegenüber einer Frage, die eng und vielleicht unabweislich mit dieser Eventualität verknüpft ist, einer Frage, welche die Lebensinteressen dieses Landes sogar näher berührt als irgend ein wie immer gearteter Ausgang des Kampfes zwischen jenen beiden mächtigen Staaten. „Dipl - maticus" schreibt mit undiplomatischer Offenheit, aber seine Be merkungen sind treffend und sind mit beachtenswerter Klarheit dargeleg'. Auch kann kein Zweifel über das Wesen oder über di Bedeutung der Frage bestehen, die er anschne det. War hätte England im Falle eines Krie es zwischen Deutschland und Frank reich zu tun, wenn entweder Deutscbland oder Frankreich die Neu tra ität Belgien- mißachten sollte? Das ist die Frage und er gibt ziemlich deutlich eine Antwort an, über die, wie wir gleich sagen möchten, uuserer Meinung nach das englische Volk nicht streiten wird. Um ihm indessen die Möglichke t zu geben, mit voller Sachkenntnis und wohlüberlegtem Urteil die Frage zu beantworten, ist es notwendig, ihm den Sachverhalt und die näheren Umstände etwas eingehender und ausführlicher darzulcgen, als „Diplomaticus" dies tut. Bei der Kriegserklärung Frankreichs gegen Preußen im Iah e 1870 suchte Earl Grmville, wie wir alle wissen, mit größerer Schnelligkeit u d Entsch edenbeit, wie er sie gewöhnlich zeigte, die Achtung vor der terrtorialn Gebietshoheit Belgiens dadurch zu sichern, daß rr erklärte, England würde, falls eine der beiden kämpfen den Parteien die durch völkerrechtlichen Vertrag garantierte Neu tralität mißachten sollte, aktiv an die Seite des Gegners treten. Warum, wird man emwenden, kann derselbe Weg nicht wieder beschritten »verden, falls eine ähnliche Lage wieder entstehen sollte? Die Antwort lautet, daß eine ähnliche Lage nicht mehr existiert. Erstens fühlte sich im Jahre 1870 keine der kämpfenden Parteien stark verfucht, das belgische Gebiet bei der Ausführung ihrer militärischen Absicht zu verletzen. DaS deutsche Gebiet war zugegebenermaßen an mehreren Stellen verwundbar, und Frank reich fühlte sich seiner militärischen Überlegenheit so sicher und war so über eugt, daß der Ruf: verlm!" und nicht der Ruf: „Nach Paris!" sich als das erfolgreiche Kriegsgeschrei erweise« werde, daß gar leine Vorkehrungen gegen einen etwaigen Ein- all nach Frankreich ergriffen worden waren. Wie die Ereignisse zeigten, erwiesen sich selbst so hervorragende Festungen wie Metz und Straßburg mit ihrer zahlreichen Zivilbevölkeru> g und ihren ungenügenden Vorratslagern «her als eine Last und eine Gefahrenquelle denn als ein Schutz. Nachdem sie einmal eingeschlossen waren, hielt nichts mehr den Marsch der Sieger von Sedan nach der französischen Hauptstadt auf. Metz und Straßburg sind jetzt deutsche Festung n, und man braucht kein Wort darüber fallen zu lassen, daß Deutschland leine Vor sichtsmaßregeln versäumt und keine Mittel unbenutzt gelassen hat, um eines Einbruch in das Vaterland zu einem schwierigen, wenn nicht unmöglichen Unternehmen zu gestalten. Boll gerüstet für den Angriff, ist Deutschland in gleicher Weise auch zur Verteidi gung bereit. Es ist unverwundbarer als Achilles, denn es hat keine ungeschützte Stelle. Wie stcht es aber nun mit Frankreichs Schutz gegen einen Einfall? Während der letzten 16 Jahre ist olles, was reichlicher G ldaufwand und klug angebrachte militärische Kunst bewirken konnten, um das Land mit einer starken militärischen Grenze gegen Deutschland zu versehen, in stiller, aber folgerichtiger und unabläss ger Arbe t geschehen. Nicht nur besitzt Frankreich jetzt in Belfort, Epinal, Toul und Verdun eine vord re Verteidigungs linie von Festungen hart an der Grenze Deutschlands, sondern alle 4 Festungen sind auch untereinander durch eine weite Reihe von Einzelsorts verbunden. Ohne uns hier zu »veil auf militäri sche Einzelheiten einzulasfen, deren eingehende Darstellung zu »veit führen würde, können wir wohl sagen, daß „Diplomaticus" nicht übertreibt, wenn er erklärt, militärische Sachverständige seien brr Ansicht, daß Frankreich seit dem letzten Kriege so viel Geld, und dieses in so vorzüglicher Weise zur Gewinnung einer neue»» militärischen Grenze verwandt hat, daß ein direkter Einfall der deutschen Armeen nach Frankreich durch die neu errichteten und miteinander verbundenen Festungen und Forts hindurch ein, wenn nicht unmögliches, so doch sehr gefährliches Beginne» sei» würde. Es gilt indessen noch zwei andere Einfallstraßen von Deutschland nach Frankreich. Die eine führt durch die Schweiz, die a dere durch Belgien. Beide Länder bilden sogenanntes „neu trales Gebiet". Wegen des gebirgigen Charakters der Schweiz ist aber der Einmarsch nach Frankreich über die Schweizer Pässe schwieriger und weniger vorteilhaft als der durch Belgien. Wenn nun die deutschen Armeen durch die wunderbare Verteidigungs linie, die sich Frankreich geschaffen hat, tatsächlich an einer Offen sive dorthin verhindert sein würden, sollten da Fürst B sinarck und die unter feinen Direktiven handelnde» großen Feldherren geneigt sein, ihre Pläne durch die mittels eines europäischen Ver trags garantierte Unverletzlichkeit Belgiens vereiteln zu lassen? „D plomaticus" stellt diese Frage mit und p'omatischer Offenheit. Er sieht davon ab, sie zu beantworten; das gleiche müssen wir tun. Jedermann »ruß aber einsehen, daß die Möglichkeit, ja die Gefahr bestellt, daß Deutschland nicht willens ist, sich von einem Einsall in Frankreich durch ein Hindernis abhalten zu lassen, das seit der Unterzeichnung des Garantievertrages über die Neutralität Belgiens entstanden ist. Unsere Leser werden ollne weiteres verstehen, daß die Lage von derjenigen im Jahre 1870 ganz verschieden ist, als Earl Gran- v lle rasch und freudig England die Verpflichtung auferlegte, gegen denjenigen der beiden Krirgführenden Partei zu ergreifen, der belgische» Boden verletzen »vürde. Keiner der beiden Gegner fühlte sich damals sehr versucht, das zu tun. Daher »vor die Ver pflichtung, die England — damals sehr richtigerweise — auf sich n hm, keine sehr ernste und schwere. Sie wahrte mehr das Ge sicht, als daß sie Verantwortlichkeiten schuf. Jetzt ist die Lage gänzlich verändert. Wollte England, um die Achtung vor dem belgischen Gebiet zu sichern, sich, wie im Jahre 1870, dazu ver- »sichten, sein Gewicht in die Wagschale gegen Frmkrcich oder Deutschland zu werfen, falls eine von beiden Mächten b lgischeS Gebiet verletzen sollte, so könnten »vir und »rürden wir wahr scheinlich für unfere eigene Rechnung und Gefahr in einen Ricseu- kampf verwickelt »verden. Wir glauben, daß „Diplomaticus" das englische Volk richtig versteht, wenn er ande» tet, daß das weder den cngl scheu Wünscher, noch den englischen Interessen entsprechen nürdc. Denn ganz abgesehen d von, daß, wie wir sehen, die Versuchung, belgisches Gebiet z» betreten, auf beiden Seiten jetzt viel stärker ist al; in» Jahre 1870, haben sich die Beziehungen Englands zu den eurooäischen Mächte» seit jener Zeit notwendiger- und natür licherweise erheblich geändert. Wir stimmen mit dein Hrn. Ein sender darin übere n, d ß es den Interessen sowohl Englands wie Deutschlands höchst abträglich wäre, üb r welche Frage auch immer in Streit zu gerat n. Er hat in der Tat recht, wenn er sagt, daß die Hauptrichtlinien unserer Politik verwischt und ihre Haupt- zi le in Frage gestellt, wenn nicht illusorisch »emacht »verden würden, wenn wir plötzlich Deutschland in Feindschaft gegenüber- ständen, statt in Freundschaft und Sympathie. Zweifellos wür den wir, wenn Deutschland England in seiner Ehre kränken oder seine Interessen mißachte« sollte, bereit sein, eine solche Heraus forderung anzunehmen. Aber würde die Verletzung belgischen Gebietes, sei es durch Deutschland oder Frankceich, eine Krän kung unserer Interessen bedeuten? Unter gewissen Umständen könnte es der Fall sein, und »vürde e« auch bestimmt sein, wenn sie eine dauernde Beeinträchtigung der belgishen Unabhängigkeit mr Folge hätte. Aber wie „Diplomat cus" scharfsinnig bemerkt, besteht ein gewaltiger Unter'chied zwischen der -eitweijen Be- nubuiig eines „Wcgerechts", selbst »venn die Jnanspru.hnahme diese» Wegerccht» in gewissem Sinne unrechtmäßig wäre, und der Aneignung deS Grund und Bodens, auf den sich daS Wegerecht erstreckt.