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Aufführungsdauer: ca. W Minuten erschreckt, in Richtung der feindlichen Linien davonstob. Wider Willen galt dies nun als Zeichen für den Angriff. Die Franzosen, verdutzt, rannten um ihr Leben. Diesen entscheidenden Tag, den 27. Juni 1743, galt es, gebührend zu würdigen. Hän del, hoch angesehen beim König, erhielt den Auftrag für eine feierliche Kompositi on, ein „Te Deum“ zu komponieren. Dreißig Jahre zuvor hatte er bereits den Frieden im spanischen Erbfolgekrieg mit dem „Ut- rechter Te Deum“ gefeiert, nun sollte es das Dettinger Te Deum werden. Wie in seinen anderen „Te Deum“-Kompo- sitionen vertonte Händel auch hier den Ambrosianischen Lobgesang in englischer Übersetzung. Der lateinische Hymnus findet sich im Stundengebet (Matutin) der römisch- katholischen Liturgie und ist in der Über setzung Bestandteil des Morning-Service der anglikanischen Kirche. Spätestens seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderte wurde es darüber hinaus auch bei offiziel len Gottesdiensten gesungen. So ist auch das „Dettinger Te Deum“, ebenso wie das „Utrechter Te Deum“, dem repräsentati ven, zeremoniellen Glanz verpflichtet. Das Werk wurde zu einem der kraftvollsten Vertonungen Händels. Es hat den festlichen Klang seiner großen Chorwerke. Gerade in den Chören stimmt Händel einen nicht enden wollenden Jubel an. Solobaß-Ariosi alternie ren und verleihen dem Werk einen würdigen Charakter. Besonders hervorzuheben seien die besinnliche Arie „Als du auf dich ge nommen die Erlösung der Welt“ und der abschließende, schön gesteigerte Schluß chor, der bereits die Erfahrungen der ersten großen Oratorien nutzt und nicht zuletzt auch Anklänge an den „Messias“ - ein Jahr zuvor komponiert - enthält.