in England die Form der „Masques“ vor, weltliche, besonders mythologische Dramen, die entweder auf der Bühne mit Dekoratio nen, aber ohne schauspielerische Gebärde oder ganz ohne Szene dargestellt wurden. Hier fand er die Möglichkeit, „Musik auf dem Fundament wahrer Dichtung zu grün den, wo dann die Hoheit der Töne nicht länger entehrt wird durch die Armseligkeit des Gehalts [der Texte], mit dem sie jetzt [in den Opern] verknüpft ist“. Händel wollte sich allmählich von den „ita lienischen Fesseln“ befreien und die engli sche Sprache benutzen, die ebenso „wohl lautend“ sei, wenn sie von Dichtern geformt ist. Das war sein neuer Gedanke, ein Weg, den er auch sofort beschritt, ja schon be gonnen hatte, als er noch seine letzten Opern komponierte. Und so entstanden nacheinander seine großen oratorischen Werke („Samson“, „Saul“, „Messias“, „Belsa zar“, „Judas Maccabäus“ usw.). Händels Ruf als englischer Nationalkomponist war nun unbestritten, die Anfeindungen aus der Zeit seiner Opernperiode waren vergessen. Wie schon früher gab es auch wieder An laß, für politische Ereignisse zu schreiben. So im Jahre 1743, als England im öster reichischen Erbfolgekrieg Maria Theresia gegen Preußen und Frankreich unterstützte und mit seinen Truppen aus Hannover und Hessen die Entscheidungsschlacht im unter fränkischen Dettingen siegreich geschlagen hatte. Georg II., der englische König, war auf dem Schlachtfeld erschienen, um den Befehl höchstselbst zu übernehmen. Nun will es die Anekdote, daß der König am Morgen vor der Schlacht die Truppe besichtigte, sich währenddessen aber versehentlich ein Kanonschuß löste, des Königs Pferd, wild