eigenes Opernimperium schaffen, suchte gute Sänger im Ausland, vor allem in Italien, fand sie auch. Bis zum Jahre 1740 schrieb er alljährlich eine bis zwei Opern, teilweise Spitzenwerke, die auch heute noch aufge führt werden („Julius Cäsar“, „Tamerlan“, „Poros“, „Ezio“, „Xerxes“ und wie sie alle heißen). Doch es gab auch Ärger, Probleme z. B. mit Sängerinnen und deren Prima donna-Gehabe, aber schließlich auch finan zielle Schwierigkeiten. Die häuften sich nach den ersten Aufführungen der „Beg- gar’s Opera“ von Gay und Pepusch (1728), einer Parodie auf die in großer Mode ste hende italienische Oper, wie sie auch Händel komponierte, auf oftmals flache Texte, glorifizierende Inhalte über hochgestellte Persönlichkeiten und bravourös-leere Ge sangsnummern. Konkurrenz entstand ihm in anderen Opernunternehmen, doch un gebrochen schien vorläufig Händels Mut. Obwohl auch Hof und Adel immer mehr von solchen Ausstattungsopern übersättigt waren, wurden weiterhin seine Werke auf geführt. Aber seine Gesundheit begann zu wanken. 1737 lähmte ein Schlagfluß seine rechte Hand. Sein Gemüt verdüsterte sich. Er genas wieder. Doch die italienische Oper war für ihn erledigt, auch wenn er noch zwei Werke nachsandte („Imeneo“ 1740 und „Deidamia“ 1741). Und nun begann die Zeit, die ihm so recht erst Weltgeltung bringen sollte. Es waren dies seine großen Oratorienschöpfungen, „religiöse Opern ... ohne Aktionen auf der Bühne“. Man darf sich nicht vorstellen, daß Händel diese musikalische Form aus dem Ärmel gezaubert hätte. Nein, er hatte schon früher ähnliche Werke komponiert, hatte selbst in Italien „Sinnspiele“ erlebt, die konzertmäßig dargestellt waren, fand