Im Jahre 1803, die „Eroica“, Beethovens dritte Sinfonie, war gerade fertig, aber noch nicht aufgeführt, begann der Kompo nist bereits mit der Arbeit an einer neuen Sinfonie. Jetzt hatte er endlich seine Spra che gefunden, die er lange Zeit gesucht hat, war neuartig erscheinende Wege gegangen, hatte sich von seinen Vorbildern Haydn und Mozart endgültig gelöst und einen Grad an Meisterschaft erreicht, der ihn zu beglücken schien, ihn auf alle Fälle aber von unsichtbaren Fesseln befreien konnte. Doch mit dem neuen Werk kam er vorerst nicht weit. Einige Skizzen waren vermut lich die ganze Ausbeute. Zu schwierig ge staltete sich das Ringen mit seinem Stoff, seiner Idee, zu wenig deutlich konnte er sich noch artikulieren. Bis ins Jahr 1808 zog sich schließlich die Arbeit hin. Andere Aufträge und Ideen waren dazwischen gekommen, Arbeiten, die ihn gleichermaßen interessierten, ihn viel leicht auch ablenken sollten von seinem großen Plan. Es war eine schaffensreiche Zeit, u. a. mit der Arbeit an seiner Oper „Fidelio“, an der bedeutenden Klaviersonate f-Moll („Appassionata“), am 4. Klavierkonzert, an den drei Streichquartetten op. 59 („Rasu- mowsky“-Quartette), dem Violinkonzert und - ganz überraschend - an einer ganz anderen Sinfonie, später als seine vierte bekannt und an noch einer weiteren, die dann als „Pastorale“, seiner sechsten, in die Welt ging. Wir sprechen von der Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67. Die eigentliche Arbeit an diesem Werk er folgte schließlich erst 1807/08 mehr oder weniger parallel zu seiner „Pastorale“. Fertiggestellt wurde sie im März 1808 und erstmals aufgeführt in der großen Akademie im Theater an der Wien am 22. Dezember Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten