Zeit und Raum Thema der Zyklus-Konzerte Ist auch „die Zeit ein Fluß ohne Ufer“, so fließt sie doch dahin, und nichts hält sie auf oder grenzt sie ein. Aber mit allem, was wir sind und sein wollen, bei allem, was wir denken oder tun, werden uns Schranken gesetzt. Unsere Zeit ist vergänglich, so un endlich die Zeit selbst auch sein mag. Und so bewegen wir uns nur in Räumen, Zeit- Räumen, sind begrenzt und handeln nur nach unserer Zeit, denn das Vergängliche steht darüber und ist in uns. Wie aber nutzen wir die uns verbleibende Zeit? Füllen wir den uns umgebenden Raum, oder geben wir gar unserer Zeit genügend Raum? „Erkenne, o Mensch, deine Zeit und fühle den Drang zu tun, was dir dein Leben wert macht. Nicht das Schicksal ist es, was dich bewegt, sondern dein Wille, der dich treibt. Bestimme dich selbst!“ Die Oper „Dialoge der Karme literinnen“ zeigt uns eine schicksalhafte, abrupt endende Wegstrecke von Menschen, welche selbst entschieden haben, wohin sie gehen. Doch für die Zeit bis dahin werden existentielle Fragen gestellt, Nöte sichtbar und Ängste deutlich. Hier nun stellt sich wirklich die Frage nach Leben und Tod. Aber es geht auch um Glauben, Hoffnung und Duldung, um Überwindung von menschlichen Eitelkeiten und Fehlhaltun gen durch persönliche Stärke und Opfermut, nicht um Heroismus, sondern um Erge bung, die Gnade Gottes und die Stärke der Schwachen. Das Historische ist dabei nur Gewand für ein immerwährend-aktuelles Problem, ein zeitloses. So steht der Mensch in seiner Zeit und muß sich fragen lassen, wie und womit er sie verbringt und am En de seiner Tage, ob er seine Zeit erfüllt hat.