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Beilage zum Krzgev. AMssreund Nr. 35 Mttwoch, dm 12. Febmar 1913. «uftriebr Ochsen: SO-S2S2-S4 Bullen: Kälber: Schaf«: Schwein«' > zu rollen beaa sich an einer Fe! 42—44 86-40 SS-SS 44—46 38-40 44^4« 42-44 »6—4V 83-64 SS 8V-S2 74-7S 78-82 82-84 76-80 60-70 vom teil« die So Sie 166, Kalben und Kühe: 166-88 82-84 84^^86 82-84 76-80 in Privat äuser, teils, zur Zurückschaffung in Heimat, nach dem Bahnhof transportiert werden, fanden die Schwestern alle Hände voll zu tu«, wurden gar nicht gewahr, daß draußen auf der Straß« die Truppendurchzüge auf« neue begonnen hatte«, daß seit kurz nach 11 Uhr sich ein ununterbrochener Strom von Infanteriekolonnen durch di« Stadt wälzt« «nd dazwischen alsbald auch Artillerie vorüberraffelte. Und nun ging'« an di« Arbeit. Da« evangelisch« Krankenhaus, in da« Mariannen« Abteilung gelüh« worden war, mußte von Zivilkronken, soweit angängig, geräumt und diese in Bürger quartier« übergeführt werden. Auch anderthalb Dutzend verwundete Vierzig«» Gefecht vom Montag fanden sich vor und mußten flauer nur aller Welt. — Verhaftung eines Ktndermörder», Ein entmenschter Vater, der seine beiden unehelichen Kinder Das eiserne Jahr. Roma« von Walter Bloem. Copyright 1910 b, Grethlein L To., G. m. L. H..' Leipzig. (Nachdruck verboten.) (37. Fortsetzung.) erutckt und verbrannt hat, wurde in Berlin von der Kriminalpolizei in der Person des 22 Jahre (!) alten Schlossers Gerhard Baerwald verhaftet. Die Braut des Verhafteten, di« Mutier der Kinder, die 22 jährige Näherin Eis« Schröder, wurde mit verhaftet, jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Anschluß an die Vernehmung wurde eine Durchsuchung der Behausung de« Paares vor genommen. Im Kachelofen der Stube, ln dem beide Leichen verbrannt worden sind, fand man »och einige Knochenüberreste des zuletzt geborenen KtndeS. — Grobfeuer in einer Stuckfabrtk. Di« Stuckfabrik Lauermann ln Detmold wurde am gestrige« Montag von einem verheerenden Schadenfeuer hetmgesucht. Der Schaden beträgt über 400000 Mark. — Opfer des Bergsports. Fünf Mailänder Studenten versuchten den Monte Dtsgrazia t« den Belt, liner Alpen zu besteigen, al» sich TiSmaffen, auf denen sie standen, loslösten und talwärt» zu rollen begannen. Der ») vollfleischige, auSgemästew höchsten Schlachtwerte» vis zu 6 Jahren d) junge fleischige, nicht auSgemästete — ältere auSgemästete v) Mätzig genährte jung« — gut genährt« ältere S) gering genährte jeden Alter« vollfleischige höchsten Schlachtwert»» t>) vollfleischige jüngere o) mäßig genährte Mgerr und gut genährt« älter« ä) gering genährte ») vollfleischige auSgemästete Kalb«« höchsten Tchlachtwert«« d) vollfleischige, auSgeinästete »LH« höchst« Gchlachtwerte» bi« »u 7 Jahr« v) ältere ausaemSstete Kühe und gut ent wickelte jüngere Kühe und Salb« ä) genährte MH- und mätzlg genährte v) mätzig und gering genährte Kühe und gering genährte Salben Gering genährte« Jungvieh im Sliter von S Monaten bi» zu einem Jahre ») Doppellender dj beste Mast- und Saugkälber o) mittlere Mast- und gute Saugkälber ä) geringe Kälber ») Mastlämmer und jüngere Masthammel dj ältere Masihammel äj Böcke ») Vollfleisch, der feineren Raff« u. der« ^«reuzgn-imAlter bi»zu 1'/.Iaht« d) Uettschweine o) fleischige äj gering entwickelt« «) Dau« und Eber ! sich an einer Felsplatte an- Genoffen «tt«n, die ««geseilt waren. Unglücklicherweise riß «in Strick, an dem der Student Ettor« Levis angebunden war. D r junge Monn stürzte in ein«« 1000 Meter tiefen Abgrund. Pie Leiche konnte bisher nicht geborgen werden. — Verhaftung spanischer Schatzschwindler. Di« spanische Polizei hob, wie au« Madrid gemtldet wird, «ine groß« Echwindlergesellschaft auf, die halb Europa mit ihren Schwiudelbüefen brandschatzte. Deren Chef «ar Eusebio Rico, der Besitzer drei«» Häuser in Madrid ist, sowie eine» vierten, da» »m Bau b«gtlff«n ist, Die Häuf« wa«« schon zu betrügerischen ZveLe» eingerichtet «i» »«heim«« Ming«, raren, Verstecken und Au»gä«grn verseh«,, um polizeilich« Besuche und Hau»s«chunge« un« wirksam gn mach,» Li« Baad« operiert, seit Jahren in grobem Stile. Um Entdeckungen zu vermeiden, ließe« die Schwindler sich stet» Telegramme an unbekannte Abrisse» richt««. I« thr«m Dt««ft standen 8 Depescheu- v«rt,il«r d«» Teligravhrnamte», Vi« ihnen Telegramme üimrbrachten oder abschrteben. Die Au»d«hnuaa de» Schwindel« erhellt dadurch am besten, daß di« Schwindler an dl« Verteiler täglich etwa 400 Mark zahlte«, vlrr für j«d«« L«l«gramm. Helfer Lus«bi»« war«« sei« Vater, s«t« Bruder und dessen Frau. Ja Bilbao, Saragossa, Sevtlla und andere« größeren Städten bestanden Filialen. In der Angelegenheit erfolgten bereit» IS Verhaftungen. Bekanntlich habe« die spanischen Schatzschwindler beson» dme» in Sachsen, auch im sächs. Erzgebirge, ihm Opfer gesucht. — Die Südpolexpedition de» Kapitän» Scott verunglückt. Nach «in« Depesche de» Londoner .Glotze" au» Neuseeland hat Kapitän Scott den Südpol am 18. Januar 1912 erreicht. Auf der Rückkehr zur Bast» wurde seine Expedition im Schnee sturme verschüttet. Scott und seine Begleiter kamen sämtlich um. (Eine anderweitige Bestätigung dieser Nachricht liegt nicht vor.) liner Alpen zu besteigen, al» st stunde«, loslösten und talwärt» Führe« der Expedition konnte s klammern und so drei Genosse 60-62 24—ü« 48-SS 4S-Ü1 46-48 110 2SS 896 Leb.- Da fuhr «» Mariannen wi, «» «lflg«r lähmend« Schlag den Nacke« entlang. Da» waren Kanonen, da» «ar dl, Schlacht .. . Sie war aufgesprungen, lauscht« «och «ia«« Ang««» blick in starr«« Grau««. D«r jung« Mensch, dir a« d«r Orml gesessen, «lt« »ur Bonk zurück, hängt« ml» «i««m hart«» Ruck den Tornister um, hob die schwerfällige Wurst de» gerollte« Mantel» über Kopf und Schulter, stülpte den Heim auf seine braunen Lock n, ergriff sein Gewehr und rannw a« der Schwester vorbei hinaus. Unauslöschlich prägte sich Mariannen sein Gesicht «in ... . die» feine, glühend« Jünglingsgrstcht, da» so seltsam fremd über dem grob«« Tuch, u«t«r dem knalligen Glanz der blanken Helm» schiene stand. Und Marianne trat an» Fenster. Da zogen unten in unabsehbaren Strömen, soweit da» Auge die Straße verfolgen konnte, die Kolonnen marschierender In fanterie vorüber, begleitet von Scharen aufgeregt hasten der Bürger, die ebenfalls nach vorne drängten, e» war, als würde mit jedem Kauonenschlag, der herübrrdröhnte, das Tempo de» Marsche- schleuniger, atemloser. Und drüben, zur Rechten, wo bewaldete Höhen über die Dächer und Effen emporstiegen, wogten weiße Dampfmaffen empor in die blaue, laue Sommerluft. Im Krankenhause aber gab» auf einmal auf allen Korridoren, in allen Stuben, treppauf, treppab, ein Rennen und Schreien. Marianne eilte auf den Flur, da liefen die Schwestern wie gescheuchte Hühner durch einander, suchten nach ihre« Reisetäschchen, knoteten die Schleifen ihrer Hauben fest. .E» geht los!" riefe» sie, «e» geht los." .Ach du mein Himmel wahrhaftig?!" .Barmherziger Gott — nun müssen wir hinaus, nm» kommen wir dran." Sanitätssoldaten, Lazarettgehilfe» rannten hin «ad wider: .Das ganze Detachement soll auf dem Hof antreten!" .Die freiwillige Kolonne auch?" .Selbstverständlich!" MN Entsetzen fühlte Marianne, wie ein« schlotternde Üngst, ein markdurchschauernver Frost in ihr empor iieg, ihre Kniekehlen lähmte, ihre Gurgel zusammen- chnürte. Da bäumte sich der Stolz der Soldatentochter, des rdelfräuleins in ihr auf, sie biß d e Zähne in die Unter- ippe, straffte alle Muskeln an und drängt« sich durch )t« hastenden Menschen hindurch, zu dem Stübchen, wo ie ihre paar Habseligkeiten abgelegt. Sie griff ihr Reift- täschchen, den in einen Plaidriemen elngeschnallten Mantel und Regenschirm, warf unwillkürlich einen Blick umher, ob nicht ein Spiegel da hinge — fand keinen, mußte über sich selbst lächeln. Nun flog sie die Stufen der steinernen, hallend«» Lreppen hinunter, auf den Hof, wo eben in vollem Salopp ein Wagen mit den Aerzten ankam, die sprangen «raus, die Burschen führten ihre Pferde vor, andere Soldaten zogen die Berbandwagen aus den Remisen, steckten die weißen Fähnchen mit dem rote« Kreuz auf die Dächer. Und Marianne trat mit den Schwester« in Reih und Glied. Mit zitternden Fingern halfen die Mädchen einander, die Genfer Binden über die Aermel z» streifen und mit Sicherheitsnadeln zu befestlgrn. . . Und aus der Ferne immerfort die dumpfen Schläge, dl« zur Eil« mahnte», zur Eile. (Fortsetzung folgt.) Großvieh Bu^«, Kühe u. Kalben Kälber Kleinvieh (Schafe Schweine Die Preise vernehm flch bei Rindern für SO kg Schlachtgewicht, bet Kälbern und Schafen für SO Kr Lebendgewicht u.»ü Sek Schweinen für20 Lz ^dendgewiht aut 20»/. Lara pr. Stiik Beriaus und Tendenz de« BiehmarkteS: Rinder langsam, Kälber Mittel, Schafe mittel, Schweine miltei. 18 Pfund zugenommen .Da ich fühlie, daß mein« Körperkrästr einer Sttrkung be durften, habe ich von August bi» heute Ihre Scott» Emulsion al» Kräftigungsmittel regclmLdig gebraucht. Weich guten Erfola Ich damit erzielte, geht wühl am besten daraus hervor, batz ich in dieser Zeit mein Gewicht van N4 aus 132 Pfund brachte d. t. ein, Ver mehrung von 18 Piund innerhalb 6 Monaten. Daß ich mich jetzt gegen früher in einer viel besseren Gemütsverfassung befind« und meist frohen, heiteren Mutes bin, möchte Ich gleichfalls der Wirkung von Scotts Emulsion zuschreiben. Mein Appetit ist anhaltend ein guter." Döben b. Gr. Stürlach 20. Jan. 12. (gq.) Fritz Jablon«!. Kr. Angerburg, Osipr. Scott» Emulsion ist nicht» ander«» al» «in schmack haft««, leicht verdaulicher, wirksamer Nährstoff. Si« besteht aus d«m fttnsten Norweger (Lofoten) Lebertran, de, im Scottsch«n Verfahre» ganz fein verteilt, daher leicht be« köminltch und auch für den schwächsten Magen zuträglich gemacht ist. Srotts Emulsio» wird daher überall da mit Vorteil gebraucht, wo die durni,versiegenden Kräfte einer Neubelebung und Wiederauffrischung bedürft». Doch «ttmal» «in« Nachahmung — immer nur hi» echte Scott» Emulsion! Städtischer Vieh- und Schiachthof z« Zwicka». Gesamtbericht über de« Marktverkehr. am 10. Februar 1918. Davon blleben unverk. 1 » 7 S 12 Schl- Gew. 48-Ü0 60-S» 44-46 86-88 Schon nach drei Stunden fühlte Marianne Rassow sich so erschöpft, daß sie nicht weiterzukönnen meinte. Sie schlich durch einen kahlen Korridor de» Spital» und fahndete noch irgend einem Winkel, wo sie ein wenig aus- ruhen könnte. Da war's ihr auf einmal, al» hebe da» ganze Hau« an, leise und feierlich zu schwingen und zu klingen. EL löst« sich los, ward deutlicher, gewann Rhythmus und Melodie, Orgelkiänge waren'», die de« Gang entlang chwebten, si« mußten au» einer offen stehenden Tür am Lude de» Korridor» kommen. Mit wankenden Knien chleppte Mariann« sich an b«n Wänd«n entlang und pähte ln die Tür hinein. Sie führte zum Andachtssaal des Hause», dessen kahle, nüchterne Wände mit aufgemalten Bibelsprüchen dürftig dekoriert waren. Lange Reihe« Bänke standen da, ganz vorn, lauschend, saßen ein paar preußisch« Soldaten mit verbundenen Armen und Köpfen, und an der Schmalwand, wo da» Predigtpult stand und die Orgel, saß auf der Organistenbank ein junger Mensch im blauen Waffturock, am roten Krage« die Gefreiten- knöpfe, die schwarzweißen Schnür« de» Ein jährig-Frei- willigen um die hellblauen Achselstücke, und spielte Neben der Bank lehnte sein Gewehr, sein Tornister mit dem Helm darauf, sein gerollter Mantel. Er griff, gestreckten Arme», i» die Tasten, in die Züge de» Instrument». Sein Kopf war leicht nach hinten geneigt: braune», militärisch gescheiteltes Haar. Marianne zog leise die Türe zu, setzte fichsauf eine Bank ganz nahe beim AuSgang und lauschte mit ver haltenem Atem, mit versagendem Herzschlag. Eie besaß nicht gerade ein ttefes Musikverftändnt», aber sie hotte doch in ihrer Heimat nicht leicht ein Konzert aus gelaffen, und am großhrrzoglichen Hof hatte man auf gute Musik gehalten. So sagte ihr ein sicherer Instinkt, daß dort ein junger Meister saß. Aber nicht da» war'«, wa» sie bis in di« Wurzeln ihre« Wesen» erschütterte. Ach, seit jener einzigen und letzten Stunde des Glücke-, di« erst« Schönheit wieder, die erste Gnade, zerrissen, hoffnungslos, im Sturm dahin getrieben wie ein ver wehte» Blatt, hatte sie ein Plätzchen gesucht in kurzer Rast für die versagenden Glieder. Nun kam da» da, also dennoch, e» gab «ine ewige Liebe, hlnter ben Dingen, gehetmntSvoll, waltend« verzeihend«, aufrtchtend« Güte, sandte Trost, ach, tausendfältige» Trost . . . Trockenen Auge» hatte Marianne sich au» dem Vater haus« vertreiben lass«», hatte sie all da» Herzbewegende Miterlebt, durch da» si« htndurchgegongen, gewaltsam hatte sie ihr Herz hart gemacht inmitten de- Jubels und Jam mer» eines ganzen Volke», sie, die einzige, nach der niemand frag:«, der keiner den Scheidegruß nachwinkte. Und nun hier, im fremden Land, von fremder Hand geweckt, dieser fromme, läuternde Klang, dteser geöffnete Himmel der LiebeShuld. Alle» Gute und Weiche in ihrem Herzen wachte auf, ttefinnen, stieg empor, in ihre Augen, daß sie endlich, endlich wieder quollen, dle langversiegte«, die erlösenden Tränen. Doch Höker schwoll nun der fromme Klang, wuchs zu furchtbar aufgärcudem Orkan, grelles Pfeifen kreischte hinein, langgezogenes Tremolo der Angst, e» war, al» wanke die Erde, als klirrten dle Fensterscheiben, und ein dumpfes Dröhnen mischte sich in die Töne, ein seltsame-, stoßendes, schlitterndes Dröhnen — und wieder brauste der Sturm der Register so gellanbrandend einher, daß «r die rollenden Schläge übertönte. Nun sank der Töneschwall zu brünstiger Klag« — — und da —. Da worin sie wieder, di« dumpfen, schütter« de», stompftnden Stöße — Und auf einmal richteten sich die gesenkten Köpfe der lauschenden Soldaten hoch empor, jetzt ein Schlag, baß wirk.ich der Boden bebte, dl« Scheiben klirrte«, und wieder einer, wieder einer. Die Soldaten sprangen t« die Höhe, zum Fenster, rissen die Ftügei auf, do, horch! Vitt «itttM grellen Million ließ der Spieler Toste« und Pedale lo», daß ein einziger Ton langpftiftnd nach- qniekte — und sprang ebenfalls zum Fenster. Unb da, und da, und jetzt wieder . ..