ZUR EINFÜHRUNG „Fürstlicher Aufzug" mit blasenden Musikanten in Verkleidung; Zeichnung von Balthasar Küchler 1609 Bläsermusik begegnet uns heutzu tage immer wieder in vielgestaltig ster Form, z. B. als Militärmusik, als Zirkusmusik, bei der Volks- oder Tanzmusik oder aber auch als hochkarätige Kunstmusik, gespielt von kleineren oder größeren For mationen bis zum vielstimmigen Blasorchester. Ob nun eine solche Musik in gemischter Besetzung, be stehend aus Holz- und Blechblä sern, oder in gattungsspezifischer Trennung entsteht, bildet sie doch ein außerordentlich charakteristi sches Klangkolorit heraus, das sie jederzeit vom reinen Streicher klang deutlich unterscheidet. Diese Färbungen des Bläserklanges ent wickeln sich aus der Individualität eines jeden einzelnen Blas instruments, aus dem zum Bau ver wendeten Material ebenso wie aus der eigentlichen Bauart und der je weiligen Anblastechnik. Diese Viel gestaltigkeit solcher Instrumente macht den eigentlich Reiz aus, sie nach unterschiedlichsten Möglich keiten so im Zusammenspiel zu mi schen, daß immerfort andere Klangkombinationen entstehen und ungeahnte Farben aufleuchten kön nen. Das haben sich die Komponi sten seit alters her immer wieder zunutze gemacht und zu allen Zei ten - auch außerhalb einer Einbe ziehung von Blasinstrumenten in die orchestrale Klangwelt - eigens für Bläserensembles geschrieben. Für die Blechblasinstrumente mit ihrem relativ großen Klangvolumen entstand bereits im 15. Jahrhundert ein ganz spezifisches Repertoire,