Zeichnungen aus der 1. Violinstimme des ehemaligen Philharmonikers Kurt Pfeifer Aufführungsdauer von Don Quixote: ca. 35 Minuten Unterschieden so zu mischen sei en, daß neue Klänge erst entstehen können, Farben sich auftun, Musik beginnt, räumlich zu wirken. Für Strauss war das nicht nur Schmuck, sondern Beleuchtung der jeweili gen Stimmung und Charakterisie rung des Augenblicks. Als der jugendliche Komponist in mitten der 90er Jahre - er war seit 1896 1. Kapellmeister in seiner Vaterstadt München und sollte dort bald Hofkapellmeister werden - sein bisheriges CEuvre überblickte, konnte er bereits mit einigem Stolz eine wirkliche Erfolgsbilanz aufma chen. Immerhin war er zum führen den deutschen Tondichter aufge stiegen und hatte eine gewisse Berühmtheit erlangt. Persönlich war er mit sich und seinem Leben zufrieden, hatte die bekannte Sän gerin Pauline de Ahna geheiratet (1894). In zahlreichen Liedern und fünf großen Tondichtungen wurde ihm Anerkennung zuteil („Don Juan", 1888/89; „Macbeth", 1888/90; „Tod und Verklärung", 1889; „Till Eulenspiegels lustige Streiche", 1 895; „Also sprach Za rathustra", 1 896), und sein Schaf fensdrang schien unerschöpflich. Ein neues Werk wurde begonnen: Don Quixote - Fantastische Varia tionen über ein Thema ritterlichen Charakters überschrieb er sein Opus 35, das dann am 8. März 1898 in Köln (Gürzenich unter Franz Wüllner) seine Uraufführung erlebte. Anders als in den vorange gangenen Sinfonischen Dichtun gen orientierte sich der Komponist nun ziemlich genau an einer litera rischen Vorlage, der Ritterroman persiflage „Don Quixote" von Miguel de Cervantes (1547 bis 1616) und fügte dem Stück, aller dings erst nachträglich, ein aus führliches Programm zum besseren Verständnis bei. Dieses Mal be stand seine Absicht darin, mehr zu illustrieren als zu schildern, so daß gewisse musikalische Details mit höchst artifiziellem Pinselstrich ge staltet und plastisch, regelrecht greifbar werden. Es sind vor allem