wurden solche Verzeichnisse ge widmet, entstanden aus dem wohl begründeten Verlangen nach ge nauer wissenschaftlicher Erkennt nis, denken wir allein nur an Bach (BWV) und Mozart (KV). Es handelt sich bei dieser Sinfonie um ein frühes Haydnwerk. Der Komponist hat 1761, bereits am esterhäzyschen Hofe, möglicher weise sogar auf Anregung seines Fürsten, drei „Tageszeitensinfo nien" - einen ersten Sinfoniezyklus - komponiert: „Le Matin" (Der Mor gen), „Le Midi" (Der Mittag), „Le Soir" (Der Abend). Er wollte - oder sollte - in lautmalerischer, pro grammatischer Absicht ein musika lisches Bild entwerfen. Das war damals durchaus modern und ist keine Erfindung der tondichtenden Komponisten eines kommenden Jahrhunderts, beispielsweise eines Berlioz' oder Liszts. Doch wie sich Haydn dieser Aufgabe entledigte, ist wohl recht bedeutsam. Der Komponist, selbst noch auf der Suche nach geeigneter Form, be zog hier das ältere Modell des ita lienischen Concerto grosso mit ein.