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Richard Strauss; Radierung von Faragö (1905) Richard Strauss dürfte einer der er folgreichsten, ja populärsten Kom ponisten des 20. Jahrhunderts sein. Mit seinen zehn „Sinfoni schen Dichtungen", den meisten Opern sowie seinem umfangrei chen, ausgesprochen spätromanti schen Liedschaffen ist er fest im gegenwärtigen Konzert- und Büh nenrepertoire verankert. Schon als recht junger Mann mach te Strauss von sich reden, stieß in Klangräume vor, die dergestalt vor ihm undenkbar erschienen, malte in Klangfarben, die bisher noch nicht gehört worden waren. Nach seiner - noch recht sehr an Wag ner orientierten - symphonischen Fantasie „Aus Italien" (1888) schockierte die Tondichtung „Don Juan" (1888/89) förmlich das Publikum, brachte dem Komponi sten aber einen großen Namen ein und machte ihn weithin - in Deutschland vor allem - berühmt. Recht schnell folgten weitere Ton gemälde: „Macbeth" (1888-90), „Tod und Verklärung" (1889/90), „Till Eulenspiegels lustige Streiche" (1895), „Also sprach Zarathustra" (1896), „Don Quixote" (1897) und „Ein Heldenleben" (1899). Nur zwei Werke sind quasi nach gereicht worden („Symphonia domestica", 1903/04 und die „Alpensymphonie", 1915). Ganz unversehens war Strauss wegen seiner, für damalige Verhältnisse harmonisch sehr freien, gelegent lich sogar hart klingenden Tonspra che zu einem Neutöner, gleichsam zu einem Avantgardisten gewor den. Er galt es durchaus noch über die Jahrhundertwende hinweg (Salome, 1905; Elektra, 1909), bis andere Komponisten neue Töne fanden. Strauss selbst blieb aber dann bei dem bisher Erreichten stehen und galt schon als konser vativ, noch bevor Schönberg sein wirklich neuartiges Tonsystem be kannt machte. Doch das schmä lerte keineswegs seine Erfolge, im Gegenteil, seine Opern fanden großen Zuspruch, und einige da von gehören noch heute zum festen Repertoire der größeren Häuser. Die ersten Erfolge aber betrafen seine Orchesterwerke. Wie kam der junge Komponist dazu, solche großangelegten Klangbilder, musi kalische Tongemälde, tönende Ge schichten zu erzählen? Sicher, es Biographisches: •geb. 11.6.1864 in München, gest. 8.9.1949 in Garmisch • private Musik ausbildung fu.a. Fr. W. Meyer) • 1885 Kapellmeister in Meiningen, später auch in München und Weimar • 1888/89 „Don Juan" • 1889/90 „Tod und Verklärung" • 1895 „Till Eulenspiegel" • 1898 Hofkapell meister an der Lindenoper Berlin • 1905 „Salome" • 1908 GMD in Berlin • 1910/11 „Der Rosenkavalier" •1919 Leitung der Wiener Staafsoper (gemeinsam mit Fr. Schalk) • 1933-35 Präsident der Reichsmusik kammer, danach freischaffend • 1935 „Die schweigsame Frau" • 1942 „Capriccio"