ten Tuttiklang, das Orchesterkolorit auszeichnet. Formal orientiert sich Dvoraks Cellokonzert an der traditionellen Dreisätzigkeit: Auf einen Sona tensatz folgt ein dreiteiliger Mittelsatz und ein durch Rondo-Elemente geprägtes Finale. Auf die Orchesterexposition folgt im ersten Satz eine so- listische Passage mit improvisatorischen Zügen, wobei auch die Durchführung vom Soloinstru ment bestimmt wird. Holzbläser eröffnen den langsamen Satz, dessen Mittelteil bewegte Züge annimmt, bevor das in den Englischhörner wie dereinsetzende Hauptthema zu einer Celloka denz und tiefempfundener Coda überleitet. Von episodischem Reichtum und spieltechnischen Gelegenheiten für den Solisten ist das Finale, in dessen ausgedehnter Coda neben dem bereits Erwähnten auch die Eröffnung des Konzerts nochmals anklingt, bevor eine triumphale, aber knappe Stretta die Komposition zum Abschluß bringt. Tiefer Gehalt und sprühende Funken. Alexander Glasunows Sinfonie Nr. 5 B-dur [Spieldauer: 32 min.] Auf dem Gebiet der symphonischen Kunst galt Glasunow als größter Meister. Jedes seiner neuen Werke wurde als ein musikalisches Ereignis erster Ordnung aufgenommen, so sehr bewunderte man seine Beherrschung der musikalischen Form, die Reinheit seines Kontrapunkts und die Leichtigkeit und Sicherheit seiner Handschrift. Ich teilte da mals diese Bewunderung völlig, und ich war faszi niert von der staunenswerten Meisterschaft dieses Könners. Dieses Lob Igor Strawinskys, dem man ähnliche Bemerkungen Dmitrij Schostakowitschs an die Seite stellen könnte, zeigt, welch nachhal tigen Einfluß das Werk Alexander Glasunows, den man auch als .letzten Klassiker* der russischen nationalen Schule bezeichnete, auf die Modernen