Adam, Berlioz, Dancla, C. Franck, Gounod, Liszt, Onslow, Vieuxtemps, betrauert. Anton Reicha, dessen 1. Sinfonie 1787 als ein Geniestreich eines 17jährigen aufge führt wurde, ist vor allem als Komponist von Instrumentalmusik bekannt geworden. Er gehörte zu den auffallend individuellen und äußerst vielseitigen Künstlerpersönlich keiten des Übergangs von der musikalischen Klassik zur Romantik, von Haydn zu Chopin. Natürlich fußte sein musikalisches Verständ nis ganz auf den Traditionen der Wiener Klassik und den Entwicklungslinien der Mannheimer Tonschule, doch seine Vorgriffe auf romantische Klangausdeutungen sind bedeutend, seine Instrumentationskunst richtungweisend und sein Harmoniever ständnis schulebildend. Als Lehrer hat er sichtlich starke Spuren hinterlassen, und bis heute haben seine musiktheoretischen Schriften, vor allem seine Kompositions lehre, gewisse Gültigkeit. Neben mehreren Opern komponierte er etliche Chor- und Orchesterwerke, doch ge rade seine Kammermusikwerke haben die Zeiten überdauert. Innerhalb seiner Kam mermusik ist zwar die Bevorzugung der Blasinstrumente auffällig, doch haben ins besondere seine Streichquintette wesent lich zu seinem Ruhm beigetragen. Immer aber sind seine Kompositionen auch Expe rimente, Versuche, neue Wege zu gehen, ja neue Modelle zu entwickeln. Davon zeugen ganz besonders seine Bläserquintette, eine festgefügte Besetzungsform, die Reicha erst entwickelt hatte. Er hat damit die satz technischen Prinzipien des Streichquartetts auf ein Blasinstrumenten-Ensemble übertra gen wollen und sich von der rein unterhal tenden Form der „Harmoniemusik“ gelöst, Bläserkammermusik so recht erst hoffähig