Kompositionslehrer Cesar Franck und sei nem Geigenlehrer Vincent d’Indy. Eugene Ysaye, der berühmteste Geiger seiner Zeit, hatte ihn zu einer Violinsonate angeregt (1892). Dieses Werk gehört noch heute in das Repertoire der Geiger. Gerühmt wird in seinen Werken ebenso sein überaus großer melodischer Erfindungsreichtum und eine feurige und hinreißende Ursprünglichkeit wie der durchaus ernste Ton, aus dem eine stark verinnerlichte Helligkeit heraus leuchtet. Das Molto adagio für Horn und Streich quartett entstand 1887. Den ersten Teil unserer Kammermusik mit vorrangig französischen Werken aus älterer und neuerer Zeit schließen wir mit einem umfangreichen Werk eines Wahl-Franzosen ab: Anton Reicha. Er wurde zwar 1770 in Prag geboren (sein Vorname schrieb sich nach heimatlichem Gebrauch Antonin), kam aber nach längeren Aufenthalten in Bonn - hier war er als Flötist im Orchester tätig, schrieb seinen Vornamen jetzt Anton und befreundete sich mit dem gleichaltrigen Beethoven -, Hamburg und Wien im Jahre 1799 für kür zere Zeit nach Paris, ließ sich 1808 aber ganz dort nieder und nannte sich seither Antoine-Joseph. Dort hatte er einigen, nicht übermäßigen Erfolg mit mehreren Opern. Seine eigentliche Bedeutung er langte er aber als Kompositionsprofessor und Lehrer für Kontrapunkt am Conserva- toire (1818). 1829 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an, wurde 1831 zum Ritter der Ehrenlegion erhoben und 1835 an Boildieus Stelle in die Akademie gewählt. Er starb 1836, geachtet und hochgeehrt und von seinen zahllosen Schülern, darunter