Morton Feldman Morton Feldman gehört neben John Gage zu den zentralen Figuren der zeitgenössi schen amerikanischen Musik nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach zahlreichen Ver suchen, einen eigenen Stil zu entwickeln - intensive Gespräche mit bildenden Künst lern und vor allem mit John Gage sollten prägend werden fand Feldman für sich einen Weg, es den modernen Malern gleichzutun. Er erkannte die Möglichkeit, daß - im Gegensatz zur Arbeit mit illusio nistischen Elementen, die ihre Regeln so zusagen von außen beziehen - in der Farbe selbst bereits alle Elemente zur Differen zierung enthalten sind, die Farbe selbst zum Gegenstand einer „nicht-illusionisti schen“, also abstrakten Kunst werde. So setzte er an die Stelle der Farbe die Idee des Klanges und die nuancenreichen aus gehörten Klangbeziehungen. „Ich spüre“ - sagte er - „daß ich meinen Klängen zuhöre und tue, was sie mir sagen; nicht aber, was ich ihnen zu sagen hätte.“ Und so lernte er von seinen Malerfreunden die Bedeutung der Abstraktion, die Begrenzung auf ein Mindestmaß der einzusetzenden Mittel. Feldman verzichtete in seinen Kompositio nen auf jede Form von musikalischer Rhe torik oder äußerlicher Dramatik. Prozesse innerer Wahrnehmung wurden zum Zen trum seiner Musik, nicht die konkreten Tonhöhen und deren Modifikationen. Der konkrete Klang, z.B. durch die Herausbil dung von Flächen, Ballungen, Clustern, ist räumlich empfunden und wird durch Zeit strukturen gesteuert, nicht durch rhythmi sche Figurationen einzelner Linien. Zeitab läufe, die Zeitdauer der Klangformen setzen geb. 12.1.1926 in New York, gest. 3.9.1987 in Buffalo (New York) erste musikalische Ausbildung durch Klavierstunden bei Madame Maurina-Press 1941 Studium bei Wallingford Riegger, später bei Stefan Welpe 1950 Begegnung mit John Cage 1973 Edgard Varese- Lehrstuhl der State University of New York in Buffalo