Einführung Heinrich Sutermeister (1910-1995) gehörte zu den wenigen Schweizer Musikern, die fast ausschließlich ihrem kompositori schen Schaffen leben konnten. In seiner Jugend war er während eines Aufenthalts in Paris (1929/30) seinem großen Lands mann Arthur Honegger begegnet und tief beeindruckt von dessen schöpferischer Po tenz. Hinzu kamen vielgestaltige musikali sche Erlebnisse, so mit der Musik Debussys und Ravels und der ganzen künstlerischen Atmosphäre, die Paris ausstrahlte. Das brachte ihn dazu, sein begonnenes Litera turstudium nicht weiterhin zu betreiben, sondern sich ganz der Musik zu widmen. Obwohl Heinrich Sutermeister eine Viel zahl von Werken hinterlassen hat, beinahe für alle Gattungen, gilt er primär als Opern komponist. Allein zehn Vokalbühnenwerke und mehrere Rundfunkopern nehmen in sei nem Schaffen eine herausragende Stellung ein. Aber auch seine sinfonischen und kon zertanten, vor allem aber seine kammer musikalischen Werke haben einen breiten Raum in seinem Gesamtschaffen. Immer wieder finden sich darunter Kompositionen für Blasinstrumente, sowohl solistische als auch für mehrere Instrumente. Die Serenade Nr. 2 für klassisches Bläserquin tett, erweitert durch eine Trompete, aus dem Jahre 1961 zählt dazu. Die Musik Sutermeisters gehört keiner be stimmten Stilrichtung an. Tradition galt dem Komponisten viel, doch nicht in einer Form, von der er sich hätte eingeengt fühlen müssen. So scheute er das Experi ment und blieb dem tonalen Klangraum verbunden. Den aber erweiterte er nach Sutermeister besuchte die Münchener Aka demie der Tonkunst, studierte u.a. bei Walter Courvoisier, Hugo Röhr und Hans Pfitzner, entwickelte eine jahr zehntelang währende Künstlerfreundschaft zu Carl Orff und Werner Egk. Als Komponist machte er schon bald auf sich aufmerksam, besonders nach der Dresdner Urauf führung seiner Oper „Romeo und Julia“ (1940). 1963-1975 leitete er eine Klasse für freie Komposition an der Hochschule für Musik in Hannover.