Sinfonie Nr. 5 B-Dur Zur Musik 1. Satz: Moderato maestoso - Allegro, 4/if-Takt, B-Dur Der Anfangssatz wirkt feierlich, pathetisch. Die wichtigsten Themen entstehen aus einem einzigen Kerngedanken, der mottoartig vor gestellt wird. Dieser fanfarenartige Unisono- Beginn der Blechbläser und der tiefen Strei cher erweckt den Eindruck von Größe, z. B. der eines russischen Helden. Durch rhythmi sche und instrumentatorische Veränderungen des Kerngedankens entstehen immer neue Bilder. Figurationen und ein dichtes poly phones Geflecht durchziehen den schnellen Mittelteil. Selbst das lyrische zweite Thema bindet sich an den Urgedanken. 2. Satz: Scherzo Moderato, 2/4-Takt, g-Moll Dieser 2. Satz ist ein verschmitzter Spaß, eine funkelnde Reihe miniaturhafter, lau nisch-graziöser Bilder. Als Mittelteil er scheint eine kleine ländliche Szene (D-Dur). 3. Satz: Andante, 6/8-Takt, Es-Dur Der dritte Satz stellt ein Musterbeispiel jener Lyrik dar, wie sie Glasunow in seiner reifsten Schaffensperiode gelang. Der ge samte Satz ist erfüllt von poetisch aus drucksstarker, frei dahinfließender Lied- haftigkeit, die zweifellos auf Tschaikowski zurückgeht. Vorübergehend wird die fried volle Stimmung durch düstere Klänge der Posaunen, die wie die strenge Stimme des Schicksals klingen, gestört. 4. Satz: Allegro. Maestoso, 2/2-Takt, B-Dur Das Finale wirkt wie eine breit angelegte Folge grandioser epischer Bilder aus den Zeiten des alten Rußland. Mit ihm werden die „reckenhaften“ Schlußsätze Borodins in ihrer heiteren Festlichkeit und mit ihrem kühnen Elan fortgeführt.