3. Satz: Feierlich und gemessen, ohne zu schleppen ■’>. Satz: Stürmisch bewegt Nach einer „ziemlichen Pause“ beginnt der Satz. Man solle sich ein „katastrophales Er eignis“ vorstellen, „das den Ausgangspunkt für die Stimmung des Trauermarsches und des Finales darstellt“, meinte Mahler. Un vereinbares wird vereint, Kontraste sind kaum vermittelt, Tempi wechseln ruckartig. Zu Beginn und am Ende steht die kindliche Kanonweise vom „Bruder Jakob“, zunächst von einem Kontrabaß-Solo „in gequält hoher Lage“ über Quartschlägen der Pauken vor getragen, späterhin durch hinzutretende Instrumente (Fagott, Cello, Baßtuba bis zum vollen Orchester) kanonisch verarbeitet. Ein dichtes Klanggewebe entsteht, in das die Oboe störend hineinmeckert. Dann fol gen gassenhauerische Episoden, ländliche Tanzkapellen parodierend. Schließlich „sehr einfach und schlicht wie eine Volks weise“: die „Lindenbaum“-Melodie aus dem vierten „Gesellenlied“, und auch an „Ging heut’ morgen übers Feld“ wird erinnert. Trauer und Trost, Abschied und naive Freude stehen sich gegenüber, doch meist verzerrt, parodiert, ja pervertiert. Mahler konterkariert eher jedes echte Lebensgefühl. „Jäh, wie der Blitz aus der dunklen Wolke“ springt der Schlußsatz den Hörer unver mittelt an, greift thematische Fäden des ersten wieder auf und läßt sie sich weiter entwickeln, münzt aber den ehemals lied haften Ton um in gewaltige Steigerungen und Ausbrüche bis zu „großer Wildheit“, nur von zwei sanften Einschüben gedämpft. Das Ende will sich selbst feiern. „Höchste Kraft“ ist gefordert, „Schalltrichter in die Höhe“, die Hornisten sollen sogar aufstehen. Das alles ist maßlos, gewaltsam, keine Sieg gebärde, keine Lösung. Fragen bleiben.