Avfführungsdauer: ca. 45 Minuten. Uraufführung am 8. Januar 1972 in Moskau unter Leitung seines Sohnes Marnrn mit chromatischen Eintrübungen, zerlegte seine melodisch gebundenen Motive in kleinste Partikel, rhythmisierte sie neu und entwickelte sowohl hart schlagende als auch weich klingende Episoden, die, in einen Kontext gebracht, die Besonderheit, die In dividualität seiner Musik ausmachen. Oft zeigte sich der Komponist in seinen Werken ironisch-satirisch, nahezu sarkastisch und mit einem bis zur Groteske reichenden Hu mor, dann wiederum lyrisch-empfindsam oder heiter-vergnüglich, immer aber so maß voll gebändigt, daß seine eigene humani stisch-ethische Haltung gewahrt blieb. Schostakowitsch kam aus der musikali schen Tradition Mussorgskis, dessen Rea lismus vor allem die Körperhaftigkeit der Musik aufgezeigt hatte und wollte den „Ton“ Gustav Mahlers treffen, modern sein, ohne modernistisch zu wirken. Diese Hal tung prägt seine Musik bis zum letzten Ton. Schostakowitsch gehörte zu den Komponi sten, die alle Genres bedienen können. Er liebte sowohl die kleine, kammermusikali sche Form und bedachte sie reich. Er kom ponierte exzellente Klaviersachen - u.a. auch für Kinder -, war aber ebenso in den großen sinfonischen, vokalsinfonischen und theatralischen Formen mit großer Si cherheit und absolutem Selbstverständnis tätig. So sind allein 15 Sinfonien entstan den, eine CEuvre ohnegleichen. Vier Jahre vor seinem Tode, im Sommer 1971, arbeitete Schostakowitsch an seinem letzten großen Orchesterwerk, der Sinfonie Nr. 15 op. 141. (Eine 16. Sinfonie hatte er zwar noch begonnen, doch nicht mehr vollenden können.) Die Fünfzehnte ist sein sinfoni sches Schlußwort geworden, eine Zusammen fassung seines künstlerischen Weges, ja ein