Zeit und Raum Thema der Zyklus-Konzerte Das Thema der diesjährigen Zyklus-Konzerte kann aus den verschiedenartigsten Blick winkeln interpretiert werden, soll aber in diesem Falle auch als ein Brückenglied an zusehen sein, das Zeiträume verbindet und musikalische Ausdrucksformen aus älterer Zeit neueren gegenüberstellt. Mozart war mit 24 Jahren noch recht jung, als er diese C-Dur-Sinfonie komponierte, und doch ist daraus ein Werk entstanden, das einen reifen Meister zeigt, das beseelt ist von all dem Feuer und einer herrlichen gesangsvollen Ausdruckskraft, die uns im mer wieder an der Musik des jugendlichen Meisters begeistert. Haydn aber, Mozarts väterlicher Freund, komponierte sein Trompetenkonzert erst als schon alter Mann, doch spricht daraus durchaus noch das jugendliche Feuer ungebrochener Kraft. Beide Werke haben die Zeiten über dauert und leben fort. Die ergreifend-schöne 15. Sinfonie von Schostakowitsch hingegen entstammt unserer Zeit, ist ein musikali sches Dokument unserer Tage. Sie ist die letzte des großen Russen, ein Werk des Ab schieds. Hierin resümiert der Komponist sein Lebenswerk, wohl gar sein eigenes Le ben. Er zitiert sich selbst und aus Werken anderer Komponisten, die ihm zeitlebens wichtig waren. Heiteres klingt auf (spritzig frech ein Rossini-Zitat), Todesgedanken werden verarbeitet (Wagners „Walküre“ und „Tristan“), „Probleme des menschli chen Lebens von Anfang bis Ende“ - wie es sein Sohn Maxim formulierte.