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Die Predigt geendet, ein jeder sich wendet. Die Hechte bleiben Diebe, die Aale viel lieben; Die Predigt hat gfallen, sie bleiben wie allen! Die Krebs gehn zurücke; die Stockfisch bleiben dicke, Die Karpfen viel fressen, die Predigt vergessen! Wo die schönen Trompeten blasen Wer ist denn draußen und wer klopfet an, Der mich so leise, so leise wecken kann? Das ist der Herzallerliebste dein, Steh auf und laß mich zu dir ein! Was soll ich hier nun länger stehn? Ich seh die Morgenrot aufgehn, Die Morgenrot, zwei helle Stern. Bei meinem Schatz wär ich da gern, Bei meinem Herzallerlieble. Das Mädchen stand auf und ließ ihn ein; Sie heißt ihn auch willkommen sein. Willkommen, lieber Knabe mein, So lang hast du gestanden! Sie reicht ihm auch die schneeweiße Hand. Von ferne sang die Nachtigall; Das Mädchen fing zu weinen an. Ach weine nicht, du Liebste mein, Aufs Jahr sollst du mein eigen sein. Mein eigen sollst du werden gewiß, Wie's keine sonst auf Erden ist! O Lieb auf grüner Erden. Ich zieh in Krieg auf grüne Heid, Die grüne Heide, die ist so weit. Allwo dort die schönen Trompeten blasen, Da ist mein Haus, von grünem Rasen. Gustav Mahler (1888) Der Tambourg'sell Ich armer Tambourg'sell, Man führt mich aus dem Gewölb. Wär ich ein Tambour blieben, Dürft ich nicht gefangen liegen. O Galgen, du hohes Haus, Du siehtst so furchtbar aus. Ich schau dich nicht mehr an, Weil i weiß, i gehör daran. Wenn Soldaten vorbeimarschieren, Bei mir nit einquartieren. Wann sie fragen, wer i gwesen bin: Tambour von der Leibkompanie. Gute Nacht, ihr Marmelstein, Ihr Berg und Hügelein. Gute Nacht, ihr Offizier, Korporal und Musketier. Gute Nacht, ihr Offizier, Korporal und Grenadier. Ich schrei mit heller Stimm, Von euch ich Urlaub nimm.