dessen Endigung sich auch eine Scene endigt" (J. A. Hiller: „Anweisung zum musikalisch richtigen Gesänge", Leip zig 1774). „Solche Pathosszenen, in denen die Personen zum Schauplatz heftigster Emotionen werden, sind Sze nen der Verzweiflung, des Abschieds, sodann der Typus der Ombra-Szenen mit ihrem heroischen Gestus und ihren Beschwörungen des 'Schattens' heldi scher Ahnen oder geliebter Personen, die man im Jenseits wähnt" (S. Kunze). Eine der letzten noch in München vor der Übersiedlung nach Wien am 8. März 1781 geschriebenen Komposi tionen ist die „Seena" KV 369 „Misera, dove son? - „Ah! non son io che parlo" - eine Gefälligkeitsarbeit für die damalige Favoritin des Kurfürsten Karl Theodor, Josephe Gräfin Paumgarten, geb. Lerchenfeld-Sießbach, in deren Haus Mozart offenbar in dieser Zeit öfter verkehrte. Der Text der Szene ist Metastasios „Ezio" (III, 12) entnom men. In dem großen Monolog Fulvias drängt sich die ganze Qual, der Schmerz und die Verzweiflung über den Tod ihres Geliebten Ezio und über die verbrecherische Schuld ihres Va ters zusammen. Fulvia hat diese Schuld auf sich genommen, um die Strafe von ihrem Vater abzuwenden. Der Schmerz selbst ist es, der in der Arie aus Fulvia ist ihr einziger Wunsch. Die dramati sche Situation hat Mozart voll erfaßt. Er ließ die Arie übrigens am 23. März 1783 in seiner Akademie im Wiener Burgtheater von dem Tenor Valentin Adamberger singen. Die Seena KV 272 „Ah, Io previdi!" - „Ah, t'invola" - „Deh, non varcar" entstand im August 1777 in Salzburg vorder Rei se nach Mannheim und Paris. Mozart schrieb sie für Josepha Duschek wäh rend eines Salzburg-Aufenthaltes des Ehepaares Duschek. Seine freund schaftliche Verbundenheit mit einer der bedeutendsten Sängerinnen ihrer Zeit dauerte bis in die letzten Jahre seines Lebens an (später in Prag komponier te er für sie die berühmte Konzertarie KV 528 „Bella mia fiamma"). Mögli cherweise hat Josepha Duschek die Szena KV 272, die "eine der großar tigsten Kompositionen Mozarts in die ser Art" ist (H. Abert) und ein treffli ches Bild von den stimmlichen Aus drucksmöglichkeiten der Sängerin bie tet, in seiner Akademie am 15. August 1777 in Salzburg uraufgeführt. Spieldauer: ca. 14 Minuten Spieldauer: ca. 7 Minuten Die Sängerin Josepha Duschek. Für sie schrieb Mozart wohl eine seiner großartig sten Kompositionen dieser Art, die Seena KV 272. e