Clara Schumann. Zeichnung von E. Bendemann (1859) Proben. Du weißt wohl schon, daß es vollständig durchgefallen ist. In den Pro ben durch tiefstes Schweigen, in derAuf- führung (wo sich nicht 3 Leute zum Klat schen bemühten) durch ordentliches Zi schen. Mir hat das keinen Eindruck ge macht. Die übrige Musik habe ich voll genossen und nicht an mein Konzert gedacht. Aus Clara Schumanns Tagebuch Hamburg, 1 1. November 1 861 Interessantes Gespräch mit Johannes über Form. Wie grade die älteren Mei ster die freieste Form gehabt, während die modernen Compositionen sich in den steifsten kleinen Formen bewegen. Er selbst eifert sehr den Alten nach . . . December Ich blieb bis zum 9. in Hamburg und machte noch viel Musik in der Zeit. Am 3. spielte ich Johannes D-moll-Concert unter seiner Direction im philharmoni schen Concert; ich war wohl die froheste im ganzen Saal, denn obgleich die An strengung groß war und nicht weniger die Angst, so überwog die Freude an dem Werke und daß er es selbst diri- girte, alles Andere, auch sogar das dum me Publicum ärgerte mich nicht - es ver stand eben gar nichts und fühlte auch nichts, sonst hätte es doch mindestens gehörigen Respect zeigen müssen, dem Componisten ein Zeichen seiner Theil- nahme wenigstens geben müssen - ist er doch ein Stadtkind! <D