ZUR EINFÜHRUNG Der französische Geiger und Kompo nist Rodolphe Kreutzer, 1766 in Versailles geboren und 1831 in Genf gestorben, wurde als Sohn eines Vio linisten im Königlichen Orchester Pa ris von Johann Anton Stamitz weiter ausgebildet, wirkte dann als Nachfol ger seines Vaters selbst in diesem Or chester, war zeitweilig Konzertmeister der Grand Opera, avancierte 1816 zum 2. und 1817 zum 1. Kapellmei ster und bekleidete daneben seit 1 802 die Stelle eines Kammervirtuosen bei Napoleon und ab 1815 bei Ludwig XVIII. 1795 wurde er am neugegrün deten Conservatoire als Lehrer ange stellt. Gleichzeitig mit dieser umfang reichen Tätigkeit, zu der ein ausge dehntes kompositorisches Schaffen kam, fand Kreutzer noch Zeit für Kon zertreisen: 1796 und 1801 bereiste er Italien, 1 798 Deutschland und Mit teleuropa. Anläßlich seines Aufenthal tes in Wien widmete ihm Beethoven seine Violinsonate op. 47, die er je doch nie aufgeführt hat. Als Tonsetzer war der bedeutende Gei ger nur Modekomponist, die meisten seiner zahlreichen Bühnenwerke sind vergessen. Seine instrumentalen Kom positionen sind dagegen wertvoller, so die Symphonie concertante in F-Dur, die Violinkonzerte Nr. 13, 14, 18 und 1 9, die sich besonders für den Unter richt eignen, wie auch einige Kammermusikwerke (das heute erklin gende Trio ist die Bläser-Transkription eines seiner 15 Streichtrios). Das Werk, das Kreutzers Namen als Kom ponist am längsten erhalten wird, sind seine 1807 erschienenen "40 Etudes ou Caprices", die bis zur Gegenwart zu den besten pädagogischen Werken für Violine überhaupt gehören. Etienne Ozi, der Namenspatron des heute gastierenden Bläserensembles, war Mitglied einer bedeutenden fran zösischen Musikerfamilie des 1 8. Jahr hunderts. Er wurde 1754 in NTmes ge boren und starb 1813 in Paris, wohin er 1 777 gegangen war. Hier hatte er 1779 sein glanzvolles Debüt als Fagottvirtuose mit einer eigenen Kom position. Nach zwei weiteren Auftrit ten im Concert spirituel verbreitete sich sein Ruf schnell. 1783 wurde er er ster Fagottist der Kapelle und der Chambre du Roi. Er trat dem Orchestre de la Garde nationale bei und 1793 dem Institut national de Musique, das kurz darauf zum Konservatorium um gewandelt wurde. Hier übernahm Ozi die Fagottklasse, deren begabteste Schüler er alljährlich in eigenen Kon zerten vorstellte. Er selbst trat dort und während der Zwischenakte in der Oper als Solist u. a. neben Franpois Devienne und auch mit dessen Kom positionen auf. 1798 erreichte er als Fagottsolist den Höhepunkt seiner Karriere. Ozi verschaffte als erster in Frankreich dem besonderen Klangcharakter des Fagotts Geltung, ja er kann als eigent licher Gründer der französischen Fagottschule gelten. Er übernahm und entwickelte das 16-Klappen-System mit den acht seitlichen schräg gebohrten Löchern, das den Tonumfang des Vio loncellos erreicht. 1788 verfaßte er Von Rodolphe Kreutzer erklingt heute die Bläser- Transkription eines seiner 15 Streich trios Etienne Ozi gilt als Gründer der französischen Fagottschule e