Auch als Operndirigent ist Milan Horvat hervorgetreten. Er war über 10 Jahre Chef der Zagreber Oper. Gastdiri gate führten ihn an zahlreiche Opernhäuser Italiens. Milan Horvat dirigierte in allen großen Musikzentren Europas wie London, Berlin, St. Petersburg, Paris, Mos kau, Mailand, Zürich und Stuttgart. Konzerttourneen führte er außerdem in USA und Japan durch. Zur Zeit ist er fester an Berlin und Dresden gebunden, wo er jede Saison mehrere Konzerte dirigiert. Schallplattenaufnahmen sind bei Decca, Philipps und Deutsche Grammophon erschienen. Tschaikowsky Angeregt durch die neuartigen, außermusikalische Vorgänge nachzeichnenden Tonschöpfungen von Ber- lioz und Liszt, hatte Milij Balakirew den Gedanken vom „Instrumentalen Drama“ entwickelt. Er verstand dar unter ein Orchesterstück, in dem ein dramatischer Vor wurf geschildert wird, aber nicht malerisch-illustrativ, wie bei Berlioz und Liszt, sondern musikalisch symphonisch. Tschaikowsky suchte bei „Romeo und Julia" diese Idee zu realisieren. Balakirew stand ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite. Das Stück erhielt den Gattungsnamen „Ouverture-Fantaisie". Mit „Ouver türe" ist die Form, mit „Fantaisie“ der Charakter des Werkes als Tondichtung programmatischen Inhalts gekennzeichnet. Durch den stark folkloristischen Ein schlag in der Musik hat der Komponist das tragische Geschehen gleichsam von Verona nach Rußland ver legt. Das choralartige Thema in kirchentonartlicher Harmonisierung sowie orgelartige Sequenzen verwei sen zu Anfang und in dem kämpferischen Durchfüh rungsteil auf den Beistand des gütigen Paters Lorenzo, der jedoch die Liebenden nicht zu retten vermag. Dem stürmischen Allegro „mit Säbelhieben“ als dem Aus druck des blutigen Kampfes der beiden veronesischen Geschlechter, denen Romeo und Julia angehören, ist als Symbol der Liebe des jungen Paares eine Melodie voll sehnsüchtig-leidenschaftlichen Charakters gegen übergestellt, durch die sich wie ein roter Faden ein akzentuiertes Hornmotiv zieht, das man als unheildro hendes Pochen des Schicksals auslegen könnte. Ursprünglich schloß das Stück mit einem Trauer marsch. Dieser wurde in der späteren Umarbeitung durch die jetzige Coda ersetzt, in der nur mehr die Kon trabässe und die Pauke den düsteren Marschrhythmus