bringen wollte, das Werk setzte die Reihe der neun Beethoven-Symphonien ebenbürtig fort. Sie ist an dem Beethoven der mittleren Schaffensperiode orientiert. Schon aus diesem Grunde ist der oft geübte Vergleich mit Beethovens 5. Symphonie naheliegend. Ist doch beiden Werken eine ähnlich geartete symphonische Anlage eigen: das edle Pathos der Tonsprache, die dra matische Entwicklung und das hohe Ethos der Zielstre bung, das „per aspera ad astra" („Durch Nacht zum Licht"). Auch Brahms entwickelt den ganzen 1. Satz aus einem kurzen Motiv, dem in Halbtonschritten sich emporwindenden und von chromatisch absteigenden Bläserterzen begleiteten Thema, das er gleichsam als Motto an den Anfang des Werkes stellt und das man als Leitmotiv der ganzen Symphonie bezeichnen kann, weil es auch in den übrigen Sätzen gelegentlich auf taucht. Dem kämpferischen 1. Satz, der mit wehmuts voller Resignation abschließt, steht die zarte Lyrik des 2. Satzes gegenüber, dessen Melos im Mittelteil mit lei denschaftlich gesteigertem Ausdruck üppig empor blüht und mit dem tröstlichen Abgesang des Solohorns und der Solovioline verklärt ausklingt. Die Stelle des üblichen Scherzos vertritt ein Satz von idyllenhaftem Charakter mit einem in Tonart und Bewegungsrhyth mus kontrastierenden Zwischenteil. Die Einleitung des letzten Satzes ruft zunächst wieder die dunklen Gewal ten auf den Plan. Noch erscheint der Kopf des späteren Hauptthemas in düsterem Moll. Stürmische Zweiund- dreißigstel-Figuren der Geigen und synkopierte Bläser motive führen zu einer Steigerung, die plötzlich Partner der Meisterkonzerte Weinert für Konzertstimmungen und Instrumentenpflege Das Klavierbaumeister - Fachgeschäft Junkerstraße 89 52064 Aachen • Telefon 02 41 / 8 21 90