Die Interpreten Die Dresdner Philharmonie wurde im Jahre 1870 gegründet. Schon früh trat die ses Orchester als Sendbote Dresdner Musikkultur im Ausland in Erscheinung: 1871/72 in St. Petersburg, 1879 in Warschau und 1883 in Amsterdam. Im Jahre 1909 absolvierte die Dresdner Philharmonie ihre erste Amerika-Tournee. Promi nente Dirigenten förderten den steilen künstlerischen Aufstieg des zunächst „Ge werbehausorchester“ genannten Klangkörpers. 1915 erfolgte die Umbenennung in „Dresdner Philharmonisches Orchester“, bis das Orchester neun Jahre später seine endgültige Bezeichnung erhielt: Dresdner Philharmonie. Paul van Kempen und Carl Schuricht waren herausragende Dirigenten bis zur Auflösung des Or chesters im Herbst 1944 im Zeichen des „totalen Krieges“. Doch bereits einen Monat nach Kriegsende musizierten die Dresdner Philharmoniker wieder, ob wohl ihre langjährige Wirkungsstätte und ihr Notenarchiv bei einem Bombenan griff im Februar 1945 zerstört worden waren. Heinz Bongartz, Kurt Masur und Herbert Kegel bestimmten nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend die künst lerischen Geschicke der Dresdner Philharmonie. Nicht zuletzt durch seine Aus landstourneen und Schallplatteneinspielungen (u.a. eine Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte Mozarts mit Annerose Schmidt) gewann das Orchester wieder internationalen Rang. Jörg-Peter Weigle, 1953 in Greifswald geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Siebenjähriger. Bis 1971 gehörte er dem Leipziger Thomanerchor an, zuletzt als Chorpräfekt. Von 1973 bis 1978 studierte er an der Musikhoch schule in Ost-Berlin. Zum Examen dirigierte er Bachs Johannes-Passion. 1978 nahm er an dem Internationalen Meisterkurs in Wien teil. Von 1977 bis 1980 war er Dirigent der Neubrandenburger Philharmonie. 1980 wurde er Leiter des Leip ziger Rundfunkchores und fünf Jahre später der Chefdirigent dieses Ensembles. Vor sieben Jahren wurde Jörg-Peter Weigle zum Chefdirigenten der Dresdner Philharmonie berufen. Mit diesem Orchester entsteht eine Gesamteinspielung der Orchesterwerke Max Regers. Weigles Debüt in der Münchner Philharmonie mit dem Symphonieorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks hatte mit Schuberts Es-Dur-Messe einen sensationellen Erfolg. Konzertreisen führten den Dirigenten in den vergangenen Jahren u.a. nach Bulgarien, Österreich, Italien und in die Tschechoslowakei. Mikhail Rudy wurde 1953 in Taschkent geboren. Seine pianistische Ausbildung absolvierte er am Moskauer Konservatorium. 1975 gewann er den renommierten Pariser Klavierwettbewerb Marguerite Long. Zwei Jahre später siedelte er nach Frankreich über. Sein Debüt in Westeuropa gab er zusammen mit Mstislaw Ro- stropowitsch und Isaac Stern mit Beethovens Tripelkonzert anläßlich des 90. Ge burtstages von Marc Chagall. In den USA debütierte er mit dem Cleveland Sym- phony Orchestra unter Lorin Maazel. 1986 lud ihn Herbert von Karajan zu den Osterfestspielen nach Salzburg ein. Inzwischen gastierte Mikhail Rudy bei weite ren Musikfestivals in Berlin, Wien, Tanglewood, Edinburgh und Schleswig-Hol stein . Für die Schallplatte spielte er u. a. das gesamte Klavierwerk von Leoä Janä- cek ein. Internationale Schallplattenpreise gewann er u. a. mit dem Liszt-Preis in Ungarn und dem Grand Prix der Academie Charles Cros in Frankreich.