larität des Ibsenschen Werkes außerhalb Skan dinaviens ein großes Hindernis ist. In Paris, wo das Werk vor einigen Jahren über die Bretter ging, hatte die Musik einen kolossalen Erfolg. Ibsen aber blieb unverstanden. In Berlin fiel das Werk voriges Jahr (1904) einfach durch. Und doch halte ich es für Ibsens größte Schöpfung. Im Vaterlande wird sie aber immer wie ein Mo nument über Ibsen betrachtet werden und den Platz auf der Bühne, sogar als Volksstück be haupten." Der Mißerfolg des „Peer Gynt" im Ausland ver- anlaßte den Komponisten, die schönsten „Num mern" des Werkes zu einer Suite zusammen zustellen, der er später auf Wunsch seines Verlegers noch eine zweite Reihe von Musik stücken folgen ließ. Ohne diese beiden Suiten hätte man auch in Deutschland Ibsens „Peer Gynt"-Musik viele Jahre lang nicht einmal dem Namen nach gekannt. Die Beziehungen zwischen dem Dichter und dem Komponisten wurden mit der Zeit schwä cher und schliefen schließlich völlig ein. Dem Edvard Grieg. Zeichnung von August Johannessen (1 887) grüblerischen Ibsen war Grieg eine allzu unpro blematische Natur. Grieg wiederum hatte we nig Verständnis für Ibsens Pessimismus. Dennoch schrieb Grieg nach Ibsens Tod 1906 einen Nachruf für die Zeitschrift „Die Musik" (Jahrgang 1907): „Ich darf nicht sagen, daß ich tief er schüttert wurde, weil er für mich schon jahrelang tot war, nachher ist es mir anders gegangen. Ich empfinde die Leere nach seiner eminenten Persönlichkeit immer schmerzvoller!" Henrik Ibsens Dramatisches Gedicht „Peer Gynt" Zur Handlung: Der junge Peer Gynt ist arm. Er wird verkannt, ausgelacht oder gar verspottet. Peer jedoch hat eine reiche Phantasie, einen unbändigen Taten drang und kühnste Träume: Am liebsten wäre er Kaiser! Peer entführt während ihrer Hochzeitsfeierlichkei ten die ihn liebende reiche Bauerntochter Ingrid (Braut eines begüterten Bauern) in die Berge. Als Peer aber das Mädchen Solvejg kennenlernt - sie erscheint ihm hübscher und klüger - ver schmäht er Ingrid. Wegen dieses Frevels wird Peer dazu ver dammt, in den Bergen zu bleiben. Vergeblich suchen ihn seine Mutter Äse und Solvejg. Halb im Traum gerät Peer in das Reich der Trol le: Die Tochter des Dovre-Alten begehrt ihn zum Mann. Peer sieht sich seinem Ziele nahe - als Nachfolger des Alten - ein König zu sein. Dazu müßte er allerdings selbst ein Troll werden und hätte dafür ein Auge zu opfern. Vor dieser For derung schreckt er zurück. Friedlos und von bö sen Träumen gequält, zieht Peer durch die öde norwegische Bergwelt. Auf einmal glaubt sich Peer dem Glück greifbar nahe, denn Solvejg konnte ihn finden und ist bereit, seine Frau zu werden ... ... Doch die eifersüchtige Trollprinzessin er scheint erneut und treibt ihn von Solvejg, die