grundlegend verändert; abgesehen von der glücklichen, unbeschwerten und kompo sitorisch überaus fruchtbaren Zeit, die Rachmaninow von 1906 bis 1909 in Dresden verlebte, wo unter anderem seine zweite Sinfonie (e-moll op. 27), die sinfoni sche Dichtung „Die Toteninsel" (op.29, nach dem gleichnamigen Gemälde von Arnold Böcklin) und das dritte Klavierkonzert entstanden, überschattete der Mißerfolg der ersten Sinfonie sein ganzes Leben. Er spiegelt sich ebenso in der Musik wider, deren moll-betonte Düsterkeit sich nur gelegentlich aufhellt, wie in seinen Interviews und Briefen. „Ich habe kein Selbstvertrauen mehr", schreibt er etwa am 8. Mai 1912 an Marietta Schaginjan. „Wenn es je eine Zeit gab, in der ich Selbstvertrauen hatte, so liegt sie lange zurück - lange, sehr lange - in mei ner Jugend. Seit zwanzig Jahren bin ich in der Behandlung von Doktor Dahl, der mich immer wieder anregt, Mut zu fassen. Aber die Krankheit hat mich ein für allemal gepackt und ist, fürchte ich, in den letzten Jahren eher schlimmer geworden. Irgendwann werde ich wohl das Komponieren ganz aufgeben ..." Der Russe, den man in seiner Heimat als Amerikaner behandelte, während er in Amerika nur als russischer Emigrant galt - ein Entwurzelter. Tatsächlich ist Sergej Rach maninow ein russischer Komponist: Von seinen fünfundvierzig Werken mit Opuszahlen sind neununddreißig vor 1917 entstanden, bevor er Rußland für immer verließ. Mehr noch: Es sind ihrem Wesen nach „nationale" Werke, in denen Rachmaninow an die Ästhetik des „Mächtigen Häufleins" anschließt und sich mehr als irgendein anderer Komponist seiner Generation darum bemüht, das Erbe der originär russischen Musik zu pflegen und fortzusetzen. Auch (und vielleicht gerade) während der Jahre des amerikanischen Exils ist Rachmaninow dem „russischen Temperament" seiner musikalischen Sprache treu geblieben. Auf dem Weg zum Erfolg braucht man den richtigen Partner COMMERZBANK £& Die Bank an Ihrer Seite