Richard Strauss, Gemälde von Fritz Erler aus dem Jahre 1898 Das Leben und Schaffen von Richard Strauss umfaßte zwei große Epochen der Musik: die spätromantische der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der er aufwuchs, in der er wurzelte und die er als großer Vollender abschloß, und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in stürmischer Entwicklung ganz neue musikalische Welten erschloß, auf Wegen, die Strauss mit „Salome" und „Elektra" zwar als einer der ersten betrat, aber dann nicht weiterging. Die ersten Jahrzehnte seines musikalischen Werdegangs standen völlig im Zeichen der damals unbestrittenen Vorherrschaft Richard Wagners. Strauss, der geniale Musiker, erkannte, worum es ging. „Wagner ist ein Berg, über den keiner hinwegkommt", und er fügt verschmitzt hinzu: „Deshalb bin ich um ihn herumgegangen."