reicht. Ein erneutes, markantes Auftreten der „Devise" kennzeichnet den Beginn der verkürz ten Reprise, der sich - mit einem aus der Devise abgeleiteten neuen Thema, eine knappe, leise ausklingende Coda anschließt. Der „italieni sche" Charakter dieses langsamen Satzes scheint, will man ihn überhaupt festzumachen suchen, eher nachweisbar an dem vokalen Grundgestus als an ausgesprochen „folkloristischen" Satzele menten. Nicht mehr gilt dieser Befund für den dritten Satz (Con moto moderato), ein eher ruhig-be häbiges, zierlich-verzopftes als am Beethoven- schen Scherzotyp orientiertes Menuett mit einem Trio, das in der ausgesprochenen Kontrastthe matik und der sukzessiven Rückleitung zum Me nuett weitaus avancierter wirkt. Den eher reihen den Charakter des Satzes hebt Mendelssohn in der Coda auf, wo er das Signalmotiv des Trios mit der Menuett-Girlande kontrapunktisch kombi niert. Der Finalsatz (Saltarello. Presto) in a-Moll ent spricht am ehesten dem Erwartungsbereich, den der Beiname der Sinfonie aufschließt. Nachge wiesen ist auch, daß Mendelssohn hier auf originale neapolitanische Volksmusik zurückge griffen hat, die er - seiner eigenen Aussage zufolge - in einem Wirtshaus in Amalfi zum er sten Mal zu Gehör bekam, Gleichwohl löst der Komponist die klischeebeladene Erwartung nur zum Teil ein - denn der rasend-schnelle, wir belnde Schlußsatz, in siebenteiliger Rondoform, steht in a-Moll: was in strahlendem A-Dur begon nen, endet - ohne Vergleich in dieser Zeit - in einem düster-wilden a-Moll. Und auch die groß formal erfüllte Rondoform bleibt nicht unangeta stet - im Einsatz kontrapunktischer Mittel, die bis zum Fugato gehen, und im Rückgriff auf die The matik des Kopfsatzes beschwört Mendelssohn - fast wie in einem düsteren Spiegelbild - Elemen te des ersten Satzes und gibt dem Werk zu gleich zyklische Rundung. Die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und die Dresdner Philharmonie wollen eine Orchester akademie zur Förderung junger Musiker gründen. Nach dem Vorbild einer bereits mit der Sächsi schen Staatskapelle getroffenen Vereinbarung werden zunächst zwei Streicherstellen für die Dauer von zwei Jahren gestützt. Damit sollen talentierte junge Musiker weiterqualifiziert und für eine Aufnah me in die Philharmonie vorbereitet werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist ein abgeschlosse nes Hochschulstudium sowie ein erfolgreich absolviertes Vorspiel. Chefdramaturg Prof. Dr. habil. Dieter Hartwig referierte in einer Veranstaltung der Dresdner Gesell schaft der Musikfreunde im Dresdner Klub über die Geschichte der Dresdner Philharmonie und stellte sein jüngst im Berliner Altis-Verlag erschienenes neuestes Buch über das Orchester sowie neue CD-Einspielungen des Klangkörpers vor.