Seit 1985 gibt es in der Kunststadt Dresden das Ensemble „Broken Consort". Musiker der Dresd ner Philharmonie und verschiedener musikpäd agogischer Einrichtungen haben sich zusam mengefunden, um die Musik der Renaissance und des Frühbarock (16. und 17. Jahrhundert) in ihrer ursprünglichen Gestalt auf historischen Instrumenten aufzuführen. Das musikalische Profil des „Broken Consort" wird wesentlich durch vokal-instrumentale Musik geprägt. Aus diesem Grund gibt es eine enge Zusammenarbeit der Gruppe mit Gesangssoli sten bzw. Vokalensembles aus dem sächsischen Raum. Das große instrumentale Spektrum und die Mög lichkeit, mit Gesangssolisten immer wieder neue klangliche Konstellationen auszuprobieren, ga rantieren abwechslungsreiche und interessante Konzertprogramme. Nahezu unerschöpflich ist der Reichtum an sakraler und weltlicher „Ge brauchsmusik" der Renaissance, wobei ein gro ßer Teil noch seiner Wiederentdeckung harrt. So kann auch das „Broken Consort" auf die eine oder andere „Ausgrabung" auf Original handschriften und Frühdrucken verweisen. Charakteristisch für Programme der Gruppe ist ein durchgängiger inhaltlicher Bezug aller Wer ke auf ein thematisches Zentrum. So war z. B. 1989 anläßlich der 900-Jahr-Feier des säch sischen Fürstenhauses „Musik am Sächsischen Hof" vorrangig vertreten. Hoheliedmotetten deut scher Komponisten, Psalmmotetten und ähnliche Programme werden von sechs Sängern und zwölf Instrumentalsten in authentischer Manier musiziert. In kleinerer Besetzung - ein bis zwei Sänger, zehn Instrumentalisten - kommen kleine geistli che Konzerte, abwechselnd mit entsprechenden Instrumentalstücken, zur Aufführung. Innerhalb des „Broken Consort" beschäftigen sich kleine selbständige Gruppierungen mit an grenzenden musikalischen Themen. Eine Quin tettbesetzung (Blockflöte, Violine, Viola da gam- ba, Cembalo und Gesang) pflegt virtuose Formen des Frühbarock und Barock, ein Gam benquintett (mit Laute und einer Vokalstimme) die „Unterhaltungsmusik" der Renaissance, und für Solisten, Chöre und Kantoreien stellt sich die Continuogruppe (Viola da gamba, Cembalo/ Orgel, Dulcian, Laute und Violine) zur Verfü gung. Innerhalb der Kammerkonzertreihe der Dresdner Philharmonie ist das Ensemble heute zum vierten Mal zu hören.