Alexander Clasunow IAufnahme aus den dreißiger Jahrenl Tempo beschleunigt und findet erst nach einem Maestoso- Höhepunkt zu einem noch sanft nachbebenden Adagio zurück" (U. Dibelius). Das sehr expressive Stück ent faltet sich aus der Gegenüber stellung zweier Themengruppen, die im sinfonischen Ablauf ständig variiert werden. Dabei entsteht eine sich stetig stei gernde dynamische Bogenform. Hartmann verwendet ein nor males romantisches Orchester mit dreifachem Holz, vier Hörnern, erweitert durch größeres Schlag zeug, Celestra und Klavier. Der unbegleitete, einstimmige Beginn in den Celli und Bässen mit klanglicher Assoziation an das Finalrezitativ in Beethovens Neunter bringt das erste Thema, später folgt eine an Wagner erinnernde, weitgespannte und elegische Saxophonmelodie. Die Themen werden aus der ein stimmigen Linie mehr und mehr aufgefächert und bei zunehmend dichterer Instru mentation motivisch-harmonisch verdichtet. Der Höhepunkt des Satzes ist wie eine Klangexplosion - sehr kompakt und von den Blechbläsern dominiert -, Klang assoziationen an Bruckner, Bernd Alois Zimmermann und Györgi Ligeti werden hervorgerufen. Die nun folgende Rückführung zum Adagio ist deutlich verknappt, rasch sinkt der Ausdruck in die Depression des Anfangs-Adagios zurück. Alexander Glasunow wurde am 10. Au gust 1865 in St. Petersburg geboren. Schon frühzeitig äußerte sich die un gewöhnliche musikalische Begabung des jungen Glasunow, die auf Veranlassung Mili Balakirews bei Nikolai Rimski- Korsakow ihre erste Ausbildung erfuhr. Dieser berichtet darüber in seinen Erin nerungen. Seine musikalische Entwicklung vollzog sich, wie Rimski-Korsakow bemerkt, „nicht von Tag zu Tag, sondern von Stunde zu Stunde". In der Rekordzeit von 1 1/2 Jahren absolvierte Glasunow alle Disziplinen der Komposition. Bald wurde aus dem Ver hältnis eines Lehrers und Schülers ungeachtet des großen Altersunterschiedes ein rein