ZUR EINFÜHRUNG Spieldauer Adagietto: ca. 5 Minuten Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem sempiternam. Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt, schenke ihnen Ruhe. Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt, schenke ihnen Ruhe. Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt, schenke ihnen immerwährende Ruhe. Pendereckis Oper „Paradise Lost" - laut Untertitel ist sie eine Sacra rappresentazione - wurde 1978 in Chicago uraufgeführt. Sie war als Auftragswerk zur Zweihundertjahrfeier der USA zwei Jahre zuvor gedacht gewesen. Das Libretto schrieb Christopher Frey nach John Miltons Epos „Das ver lorene Paradies". Geschildert wer den der Machtkampf zwischen Him mel und Hölle, der letztlich geschei terte Emanzipationsversuch Adams und Evas und schließlich ihre Ver treibung aus dem Paradies. In dem Werk vollzog Penderecki die in seinem Violinkonzert (1976/ 77) schon angedeutete Stil wandlung endgültig: die Geräusch bänder der früheren Werke sind nur noch sehr sparsam verwendet, die Rückkehr zu Melodik, tonalem Zen trum, zum Gestus der großen Oper Wagnerscher Prägung ist überdeut lich. Das Adagietto, kurzes instrumen tales Zwischenspiel, das konzertant erstmalig in einem Penderecki-Kon- zert des NHK Symphony Orchestra am 8. April 1979 in Osaka vorge stellt wurde, schildert in der Oper die unschuldige Liebe zwischen Adam und Eva in überaus zarten Klangstrukturen. Die melismatischen Linien eines Horns ziehen sich in weitausladenden thematischen Bo genführungen durch das gesamte Stück. Und dies ist die Situation der Szenerie in jenem legendären Gar ten Eden aus Pendereckis „Rappressentazione", die er als ein geistliches Bühnen-Oratorium im frühbarocken Sinn verstanden wis sen wollte: „Es ist Morgendämme rung. Adam und Eva liegen noch im Gebet auf den Knien. Sie spre chen: Gewißheit wächst in mir, daß unseres Menschenatems Flehen er hört worden sei. Friede kommt mir in die Brust. Ich fühl's: die Bitternis des Todes wich, wir werden leben. Denn sieh', der Tag, wenig berührt von unserer Unrast, betritt lächelnd seine Bahn ..."