Volltext Seite (XML)
Rabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung M Wrand) Seisersdoch Inserate kosten die Spalten zeil« oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikaiwnskraft für amtliche Bekanntmachungen. Numuler 115. Kernsprecher: Amt Leube« 2120 Sonnabend, den 30. September 1911. Fernsprecher: «mt Lenden 2120 24. Jahrgang. — Der Rat der Stadt Dresden beschloß, die Erbschaft, zwei anderen Ziegelarbeitcrn, die mit einem Teschin spielten, — Die 13jährige Tochter eines Einwohners in Cr otten- gesunden. — Bezüglich der französischen Zollschikane hat die Handelskammer Plauen geeignete Maßnahmen getroffen. — Beim 20. Husaren-Negiment in Bautzen gelangten 36 ausgemusterle Diensipferde zur Versteigerung. Der niedrigste Preis betrug für ein Pferd 107 Mark, während als Höchst preis 300 Mark gezahlt wurden. — Durch Spielen mit ei nem Gewehr wurde der Ziegelarbeiter Strahle aus Hart mannsdorf schwer verletzt. Er stand in der Nähe von am Mittwoch der 1890 in Mittweida geborene Bäckergeselle Friedrich Jupe wegen Totschlags zu verantworten. Jupe hatte am 21. Juni d. I. die Fabrikarbeiterin Anna Schön herr auf Königshainer Flur durch einen N^volverschuß getötet und dann auf sich selbst einen Mordversuch unternommen. Der Versuch ging fehl, worauf sich I. der Chemnitzer Polizei stellte. Der Mörder wurde zu 6 Monaten Gefängnis und zu 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Drei Monate gellen als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. — Ein in Mülsen St. Jakob zu Besuch weilender 65 Jahre alter Herr hatte das Unglück, nachts in der Dunkelheit eine Tür zu verfehlen und die Treppe h in a bz u st ü r ze n. Er starb an den dabei erlittenen Verletzungen im Kcankenhause. Hiernach wurde noch von einigen Eingängen Mitteilung ge geben und im Anschluß hieran nicht öffentliche Sitzung, in der Steuer- u. Personalsachen zur Beratung standen, abgehalten. — Wegen Belästigung Arbeitswilliger während des Stuhlbaueistreiks wurden vom Schöffengericht Tharandt die in Rabenau wohnhaften Stuhlbauer P- Weber zu 14 Tage» und Robert Knüpfer zu 4 Tagen Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt. — Von demselben Gericht erhielt der Stuhlbauer Fritz Müller hier wegen Beleidigung 30 Mark Geldstrafe cv. 6 Tage Gefängnis und die Kosten zudiktiert. — Der Tunnelbau sür das Deubener Elektrizitätswerk im Nabenauer Grunde bedingt eine Nachbewilligung von 53766 Mark. — Am Donnerstag und Sonnabend nächster Woche finden Hosjagde» im Grillenburger Walde statt. — Pastor Nuppel, seit 1906 inFrauenstein tätig, wurde als Nachfolger des jetzigen Leipziger Missionsdirektors Dr. theol. Karl Paul zum Pfarrer von Lorenzkirch bei Strehla gewählt. — DaS im 5. Lebensjahre stehende Söhnchen Rudi Hirsch in Deuben kam beim Spielen so unglücklich zu Fall, daß es schwere Verletzungen am Kopfe erlitt, denen es erlag. — Ein in der Umgebung des Plauenschen Grundes mehrmals ausgetretener Hühner-, Gänse- und Entendieb wurde Mittwoch abend in Deuben verhaftet. — Unter Teilnahme mehrerer Herren des Kommissariats, der Genossenschaft, der Bauführung und der Bauleitung fand am Donnerstag nachmittag 4 Uhr in einfacher Weise die Grundsteinlegung zur Sperrmauer der Talsperre in Malter statt. — Das Schwurgericht Dresden verurteilte den schon oft vorbestraften Glasmacher Schreyer ausWeißig, der auf Zauckeroder Flur im Walde vorsätzlich Feuer anlegte wegen Brandstiftung zu 5 Jahren Gefängnis. — Der in Niedergorbitz von einem Automobil überfahrene 10 Jahre alte Knabe Zabel ist seinen Verletzungen erlegen. — Im 100. Lebensjahre verstarb die älteste Bewoh nerin von Hirschsprung, vielleicht die älteste Frau im östlichen Erzgebirge, die am 1. September 1812 geborene Frau verwitwete Beckert in Hirschsprung. Die Greisin erfreute sich bis in die letzten Jahre körperlicher und geistiger Frische und Leichen, darunter die eines Offiziers geborgen worden. — Vor dem Chemnitzer Schwurgericht hatte sich beschäftigte sich noch gern mit der früher dort lohnenden, jetzt aber aussterbenden Hausindustrie, der Strohflechterei. I" Hartmannsdorf bei Frauenstein begeht am und Zeilungsverleger Friedrich August Friedemann, genannt Franke, aus Erfurt, zuletzt in Dresden wohnhaft, wegen Kautionsschwindeleien zu 7 Monaten Gefängnis, sowie den Hus Nab uns fern. Rabenau, den 29. September 1911. — In der Donnerstag, den 28. d. M. stattgefundenen Sitzung des Stadtgemeinderats hierselbst, an der sämtliche Mitglieder des Stadtgemeinderats teil nahmen, wurde vom Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Wittig, zunächst über die Quellfassungsarbeiten auf Ruppendorfer Gebiet berichtet und hierbei erwähnt, daß nach nunmehr erfolgter Fertigstellung derselben sich die Kosten auf insgesamt annähernd 4100 Mk. belaufen. Das geschürfte Wasser — täglich ca. 22 edm — ist von der Königlichen Zentralstelle für öffentliche Gesund heitspflege untersucht und als durchaus einwandfrei befunden worden. Weiter wird Kenntnis gegeben, daß noch einige Schürfungen in dem anderen Gebiet der Quellenfassungen für das hiesige Wasserwerk in Angriff genommen worden sind- Mit der Ausführung dieser Arbeiten ist Herr Ingenieur Jensen, Freiberg, beauftragt worden. — Zu Punkt 2 erstattet der Vorsitzende Bericht über verschiedene Elektrizitätssachen und erwähnt hierbei, daß von dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn deS Elektrizitätswerkes aus dem Betricbsjahr öffentliche Sammlung in ganz Frankreich aufgebracht werden. — Es bestätigt sich, daß das englische Königspaar an den Höfen von Berlin und Wien Besuche abstatten wird. — Die Hinrichtung des Mörders Bunde, der beim Wildern in Döberitz den Gefreiten Brandt erschossen hatte, erfolgte im Hofe des Gefängnisses Plötzensee. — Die italienische Negierung hat an die Türkei ein scharfes Ultimatum gestellt und befriedigende Antwort binnen 24 Stunden gefordert. — In den deutsch-französischen Marokko-Verhandlungen sind bis auf die Frage der Konsulargerichtsbarkeit sämtliche strittige Punkte erledigt. dorf i. E. wurde vor längerer Zeit von einem Knaben mit einem Steine geworfen und an einen Fuß getroffen. Der Fuß entzündete sich infolgedessen so sehr, daß er jetzt abgenommen werden mußte. — Am Herzschlag gestorben ist in Olbern hau der Oberförster Schröder, welcher erst am 1. Juli d. I. aus Untertriebe! i. V. nach Olbernhau versetzt worden war. — Bei einem Produktcnhändler in Freiberg wurde eine 30 Jahre alte Frauensperson aus einem Nachbarort an- gehalten, die einen größeren Posten alles Kupfer zu verkaufen suchte. Wie festgestellt wurde, hatte der Ehemann der Ver käuferin das Metall an seiner Arbeitsstätte gestohlen, auch wurde noch eine weitere Quantität gestohlenes Metall in seinem Besitze vorgefunden. — In Kleinwaltersdorf bei Freiberg war die Frau des Waldarbeiters Scharschmidt mit der Wäsche beschäftigt. In einem unbewachten Augenblick fiel das dreijährige Töchterchen in die mit kochendem Wasser gefüllte Waschwanne, wo durch es sich derart verbrühte, daß es bald darauf seinen Verletzungen erlag. — Der aus Chemnitz stammende Seminarist K. Sandig wurde von dem um 7 Uhr 51 Min. aus Zschopau abgehen den Personenzug zwischen Zjchopau und Waldkirchen über fahren und sofort getötet. — Oberbürgermeister Dr. Dittrich wurde auf Lebens zeit zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. — Das Landgericht Dresden verurteilte den Schriftsteller einstimmigen Beschluß des Stadtgemeinderats dem Finanz ausschuß zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen. — — Kleine Notizen. — Der 48jährige Fabrikschlosser Karl Götz wurde in einem Teiche bei Lößnitz i. E. tot auf ¬ konnte rechtzeitig gerettet werden. Hilfsbereite Leute hatten idem Testament der Erblasserin zur Errichtung von 4 Stiftungen bereits das Mobiliar der Hausbewohner ins Freie gebracht, zu verwenden, nämlich einer Legationsrat Dr. Karl Gustav Der Kalamitose soll durch Versicherung gedeckt sein. ! Freiherr vonPohland -Gedächtnis- Stiftung zu Gunsten — In der Lackfabrik von Bernhard Hehve inLeube n würdiger und bedürftiger Frauen aus Dresdner Bürgerfamilien, beiDresden explodierte beim Lacksieden einer der großen Kessel, einer Bürgermeister Karl Christian von Pohland-Gedächtnis- Durch die Stichflamme wurde der den Kessel bedienende Ar-'Stiftung zu Gunsten würdiger und bedürftiger Dresdner bester im Gesicht und an den Händen erheblich verletzt, auch Bürger, einer Elisabeth v. Pohland-Stiftung zur Errichtung trug ein in der Nähe beschäftigter jüngerer Arbeiter Brand-seines Genesungsheimes und einer Gemeinnützigen Freiherrn wunden davon. von Pohland-Stiftung zu gemeinnützigen Zwecken der Stadt — Um die in Großzschachwitz zur Ausschreibung gelangte'Dresden. Die erstgenannte Stiftung wird nach dem letzten Gemeindevorstandsstelle haben sich nicht weniger als 114 Be- Willen der Erblasserin mit 20 000 M., die zweite mit 30000 Werber gemeldet. Unter denselben befinden sich Juristen,'Mk, die dritte mit 150 000 Mk. und die letzte mit 1 Million Bürgermeffier unfeine große Anzahl Gemeindevorstände. Mark Kapital ausgestattet. Der Rat genehmigt die über die Errichtung der vier Stiftungen aufgestellten Stiftungsurkunden. — Der durch die Touloner Katastrophe entstandene Schaden wird vom Marineamt auf 70 Millionen Franken beziffert — Die Mittel zum Ersatz der „Liberte" sollen durch — In die Jahn'sche Baukantine im Rabenaucr Grunde wurde dieser Tage nachts Ungebrochen und Eßwaren und Getränke, sowie ein Rucksack gestohlen. — Nachdem bereits am 27. August ds. Js. auf Flur Obernaundorf 30 Stück Krauthäuptcr im Werte von 6 Mark gestohlen worden sind, ist dies abermals in der Nacht zum 27. September bei demselben Besitzer geschehen. Diesmal nahmen die Diebe 42 Stück Not- und Weißkraut im Werte von 10 Mark an sich. Vorläufig hat man noch keine An- — , Haltspunkte, wer die Diebe sein könnten. Es werden daher! wobei sich dasseibe entlud. Die Kugel traf ihn in die Magen- alle diejenigen, welche sachdienliche Wahrnehmungen gemacht hegend und verletzte ihn so schwer, daß er in das Zwickauer haben, aufgefordert, diese Herrn Gendarm Hellinger in Rabenau'Kreiskrankenstift gebracht werden mußte. — Verschwunden mitzutcilen. !ist aus Wenigoffa der 30jährige Gutsbesitzer Behnisch. Er — Bei der am 26- September in Seifersdorfflebte in guten VermögenSverhällnissen und soll aus bis jetzt stattgefundenen Pfcrdemuflerung wurden von 70 vorgeführten unbekannten Gründen nach dem Auslande abgereist sein. — Pferden 64 als kriegsbrauchbar befunden. —Die inNr. 114 Dic in Leipzig-Gohlis wohnende 42jährige Musikunter gebrachte Notiz, wonach in Gut Nr. 52 ein Bulle umgestandcn nehmcrsehcfrau Louise Huber hat sich und ihr zweijähriges sei, betrifft Seifersdorf b. Radeberg. «Söhnchen mittels Leuchtgas zu vergiften versucht. Das Kmd — Wie wir erfahren, geht mit 1. Januar 1912 der war tot; die Mutter wurde nach dem Krankenhaus gebracht, seit Jahren von Herrn Max Wünschmann gut bewirtschaftete« Ter Grund zur Tat ist nicht bekannt. Gasthof S p e ch t r i tz in andere Hände über. Der Kaufpreis — Aus den Trümmern der „Liberte" sind noch 27 beträgt ca. 38 000 Mark. — Auf dem oberen Wege von Großölsa nach Wen dischkarsdorf hatte ein Geschirr der Hofmühle in Potschappcl einen längeren unfreiwilligen Aufenthalt. Bflm Umlenken des Wagens find die Hinterräder den Straßenrand hcruntergerutscht und vier Pferde vermochten den beladenen Wagen nicht her- auszuziehen. Es blieb nichts weiter übrig, als den größten Teil der Mehlsäcke abzuladcn, worauf eS gelang, den Wagen auf die Straße zu bringen. 1909/10 auf die hiesige Stadlgemeinde ein Anteil von Mark 4329,91 entfällt. — Die von Herrn Fleischermeister Palitzsch hier eingereichte Zeichnung zur Errichtung eines Eiskellers auf . . „ "einem Grundstück wird zu befürworten beschlossen, wenn der 1- Oktober der älteste Lehrer Sachsens, Kirchschullehrer a. D- Gesuchstcller sich den hierzu gestellten Bedingungen unterwirft.^Matthäus Anton Maier, ein ehemaliger Friedrichstädter — Die zur Vorlage kommende Stadtkassenrechnung auf das Seminarist, den 99. Geburtstag. Sein Amt hatte er am 8. Jahr 1910, von deren einzelnen Kapiteln Kenntnis gegeben August 1879 niedergelegl. Wird, weist einschl. des vorjährigen Kassenstands, eine Ein-! —Von einem Schadenfeuer heimgesucht wurde nähme von 90 535,47 Mk. und eine Ausgabe von 82 709,62 der Gußstahlfabrikarbeiter und Wirtschaftsbesitzcr Basel in 19 Jahre alten Kontoristen Hermann Max Fischer in Dresden Mark auf, so daß Ende 1910 ein Kassmbestand von 7825.85 D ö hlen. Unaufgeklärter Weise brach in der mit Getreide wegen Unterschlagung von 5 975 Mk. zu 1 einhalb Jahren Mark verblieb. — Bei der Feuerlöschkasse beträgt die Ein- Feldflüchten vollgefülllen Scheune in der Mitternachtsstunde Gefängnis. nähme, einschl. des vorjährigen Kassenbestands, 1916,18 Mk. des Mittwoch ein Brand aus, der in kurzer Zeit das Gebäude - " I. und die Ausgabe 416,73 Mk. Kassenbestand Ende des Jahres in Asche legte. Auch das Wohnhaus ist arg beschädigt wor- die der Stadt von dem am 4. November 1910 verstorbenen 1910 demnach 1499 45 Mk. Die Rechnungen wurden auf den; der Dachstuhl brannte vollständig nieder. Das Vieh'Fräulein Auguste Elisabeth von Pohland zugefallen ist, nach Kirchennachrichten von Rabenau. Freitag, den 29. Stptbr. abends 8 Uhr Beichte u. Feier d. «heil. Abendmahls, insbesondere für die Militärpflichtigen und deren Angehörige. Sonntag, den 1- Oktober Dom. 16 p. Trin. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst: Cand. Wächter. Predigltexl: Apostel geschichte 16, 22 bis 34. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jünglingen: P. Pescheck. 3 Uhr Kirchentaufen. Abends 8 Uhr Jünglingsverein. Geboren: Am 20. Sept, dem Stuhlfabrikanten Rich, j Robert Fischer in Kleinölsa eine Tochter. Getauft: Am 24. d. Dora Marianne Palitzsch, Tocht. «des Fleischermeisters Robert Richard Palitzsch hier — Frida ^Martha Kleinert, uneheliche Tochter der Martha Magdalene «Kleinert hier. — Getraut: Am 24. Sept. Richard Albin Löbner, selbstständ. Korbmacher in Tharandt u. Frida Hedw. Hauk hier. Gestorben : Am 22. d. Margarete Johanna Langer, Tochter des Holzbildhauers Max Langer hier, 8 Tage alt, welche am 25. S-Ptember beerdigt worden ist. Kirchennachricht von Somsdorf. Sonntag, den 1. Oktober Gastpredigt des Herrn Pfarrer Günther aus Reuth i. V.