ZIMMERMANN ÜBER DEN STELLENWERT DER KUNST: «Kunst ist ein Teil der Kultur, und Kultur ist ein Teil des Sozialen. Insofern ist die Kunst kein Luxus. Deswegen ist es gefährlich, Kunst, Kultur, und Soziales gegeneinander auszuspielen.» Zimmermann • 6. Oktober 1943 in Dresden Udo Zimmermann war von 1954 bis 1962 Mitglied des Dresdner Kreuzchores, studierte anschließend an der dortigen Musikhochschule und ab 1968 als Meisterschüler von G. Kochan an der Akademie der Künste in Berlin (Ost). Er wurde 1970 Dramaturg an der Staatsoper Dresden, 1974 Gründer und Leiter des dortigen Studios für Neue Musik, aus dem das »Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik« (1968) hervorging. 1976 wurde Zimmermann Professor für Komposition an der Dresdner Hochschule; seit 1990 ist er Intendant der Oper in Leipzig. Zimmermanns Musik bezieht avantgardistische Mittel bis zur Montagetechnik, Aleatorik (d.h. »Vorgänge, deren Verlauf im groben festliegt, im einzelnen aber vom Zufall abhängt«) und Elektronik ein,- er fühlt sich kompositorisch auch der «Polnischen Schule» verbunden. Nach »Weiße Rose« (über die Widerstandsgruppe der Geschwister Scholl, 1967, Neufas sung 1985) und »Die zwei Entscheidungen« (über die gesell schaftliche Verantwortung der Wissenschaftler, 1970) erzielte er mit den folgenden Opern internationale Resonanz: mit »Levins Mühie« (nach dem Roman von Johannes Bobrowski; Kampf der kleinen Leute gegen soziales Unrecht, 1973) und -