Wolfgang und Nannerl Mozart. Sich selbst sah er in der Rolle Leopold Mozarts, und er organisierte bis 1846 Konzerte mit Cesar als Pianisten und Joseph als Geiger, die aber keinen aufsehenerregenden Erfolg hatten. Seinen Plänen gemäß schickte er seine zwei Söhne auf das Königliche Konservatorium von Lüttich. 1835 zog die Familie nach Paris, wo Cesar Franck bei Pierre Zimmer mann (1785-1853) Klavier und bei Antonfn Rejcha (1770-1836) Kom position studierte. Nicolas-Josephs wichtigste Entscheidung war, seinen Sohn am Pariser Konservatorium ausbilden zu lassen. Dafür war allerdings die französische Staatsbürgerschaft erforderlich, und deshalb wurde Cesar erst im Oktober 1837 zum Studium am Konservatorium zugelassen. Er errang Preise für Klavier, Orgel, Kontrapunkt und Fuge. Beim Abschluß wettbewerb der Klavierprüfungen mußte er ein schwieriges Stück vom Blatt spielen. Aus irgendeinem Grund hatte Franck sich vorgenommen, die gesamte Komposition zu transponieren, und er spielte sie in C- statt in Es-Dur, womit er bei den Juroren grenzenloses Staunen hervorrief. Es fand eine Sondersitzung der Prüfungskommision statt, und die Ent scheidung lautete dahingehend, Franck einen einmalig vergebenen »Großen Sonderpreis« zu verleihen und »all denen« einen »zweiten ersten Preis zu verleihen, die unter normalen Umständen diese höhere Auszeichnung verdient hätten«, wie die Begründung der Kommision, von Luigi Cherubini verlesen, lautete. Die «Trois trios concertants» (Drei konzertante Trios op.1,1841) für Klavier, Violine und Violoncello wurden während der Konservatoriums zeit komponiert. Sie überraschen durch ihre Originalität und fanden die ungeteilte Bewunderung Franz Liszts. 1842 kehrte die Familie nach Lüttich zurück. Aber Francks wieder aufgenommene Karriere als Pianist war ebensowenig erfolgreich wie die früheren Versuche, und nach weniger als zwei Jahren zog die Familie wieder nach Paris. Franck begann Musikunterricht zu erteilen, um für den Familienunterhalt zu sorgen. Er besuchte seine Privatschüler auch sonntags, und die Strecken, die er dabei zurücklegte, waren zeitlich so sorgfältig berechnet, daß er so viele Schüler wie möglich ausbilden konnte. Diese erschöpfenden Runden bewältigte er fünfundzwanzig Jahre lang, bis er 1872 eine Professur am Pariser Konservatorium bekam. 1848 heiratete Franck Felicite Desmousseaux, deren Eltern Schauspieler an der Comedie Franchise waren. Er führte mit ihr keine glückliche Ehe; Mme. Franck war zänkisch und von brennendem Ehrgeiz besessen, außerdem schätzte sie die Musik ihres Mannes nicht sehr hoch ein.