Kontrasts zur Deckung zu bringen. Auch verwirklicht dieses Allegro den spezifischen Charakter seiner Grundtonart A-Dur: Alle Empfindungstiefe, Wärme und Leuchtkraft dieser »Tonart des Herzens« ist hier in kammer musikalischer Dichte und Noblesse eingefangen. Gegenüber dem wohl kantabelsten aller Allegro-Sätze Mozarts und seinen homogenen Themen erscheint das Adagio im Siciliano-Rhythmus wie von überirdischer Melancholie erfüllt. Dieser Satz zeigt auch, daß nicht nur die komische Oper auf die Komposition der Instumentalkonzerte abfärbte, sondern auch die Opera seria. Dieser langsame Satz, einer der feinsinnigsten, mit seinem zarten Stimmengeflecht und dem leichten Anflug von Melancholie, läßt an eine einsame Opernheldin denken. Aus Mozarts Nachlaß ist übrigens eine reich verzierte Fassung der Klavierstimme überliefert, die aller Wahrscheinlichkeit nach von seiner Schülerin Barbara Ployer (der das sogenannte »Ployer«-Konzert Nr. 14 KV 449 gewidmet ist) stammt und eine wichtige Quelle für die Verzierungs praxis der Zeit darstellt. Bei den heutigen Druckfassungen des schmuck losen, fast asketisch strengen Klavierparts dürfen wir davon ausgehen, daß sie Mozarts Intentionen nicht wiedergeben. Zu Recht haben denn auch einige Pianisten die skeletthafte Solostimme improvisatorisch auf gefüllt und sie mit Skalen, Trillern und Verzierungen anderer Art koloriert. Der plötzliche Stimmungsumschwung vom Adagio zum Allegro assai wirkt wie ein Szenenwechsel in der Oper. Eine Überfülle von geistreichen Themen und Episoden bestimmt das Spiel der konträren Gedanken, bei dem die Bläser teilweise schon die Motive des Klaviers aufgreifen, ehe es sein Thema zu Ende gebracht hat. Gerade an diesem rondoartigen Finalsatz wird deutlich, wie stark die Arbeit an der Opera buffa «Figaro» die Instrumentalmusik jener Monate mitgeprägt hat. Vor allem die letzten Passagen enthalten reizvolle kontrapunktische Verschlingungen der kapriziösen Themen, die an den Parlando-Stil eines großen Finales mit verschiedenen Bühnengestalten denken läßt. en O cn Di LU Q Bruno-Leonardo Gelber klavier Der Künstler wurde in Argentinien geboren; seine Eltern, die beide Musiker waren, sind österreichischer und französisch italienischer Abstammung. Schon in frühester Kindheit ist Gelbers Leben von Musik geprägt, mit dreieinhalb Jahren beginnt er Klavier zu spielen, im Alter von fünf Jahren tritt er zum ersten Mal öffentlich auf. Bald darauf studiert er bei Vincenco Scaramuzza, der auch der Lehrer von Martha Argerich war. Mit sieben Jahren erleidet er einen schweren Anfall von Kinderlähmung, die ihn für ein ganzes Jahr ans