ZUR EINFÜHRUNG Marcel-Lucien Tournier war ein führender französischer Harfenist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun derts, ausgebildet von R. Martenot und Alphonse Hasselmans am Pa riser Konservatorium, wo er 1 899 im Fach Harfe einen ersten Preis errang. Als Nachfolger seines Leh rers Hasselmans wirkte er von 1912 bis 1948 als Professor für Harfe am Pariser Konservatorium und betrieb auch Forschungen zur Spieltechnik seines Instrumentes. Viele seiner Schüler, darunter Nicanor Zabaleta, nahmen herausragende Stellungen in der Harfenwelt ein.Als Komponist war er von G. Caussade und Ch. Lenepveu unterwiesen worden und erhielt 1909 den Prix de Rome und in Paris den Rossini- Preis. Neben Chorwerken, Klavier stücken, Kompositionen für Violine bzw. Violoncello schrieb er vor al lem brillante Harfenstücke, die die Möglichkeiten des Instrumentes aus schöpfen, darunter die Konzert etüde „Au martin" („Am Morgen"). Carlos Salzedo war Franzose aus spanischstämmiger Familie, stu dierte Klavier und Harfe an den Konservatorien von Bordeaux und Paris und ging 1909 nach Ameri ka, wo er bald seßhaft wurde, zu nächst in New York, ab 1924 in Philadelphia, wo er am Curtis Insti tute Harfenlehrer war, später wie der in New York. 1920 wurde er Vorsitzender der „National Association of Harpists" und gab seit 1921 die Harfenzeitschrift „Eolian Review" heraus. Salzedo war ein ungleich radika lerer Neuerer des Harfenspieles als Tournier. Er ersann neue Spiel techniken, die besondere Modifika tionen des Instrumentes erforderten, erweiterte die Ausdrucksmöglich keiten erheblich und schuf die tech nischen Grundlagen des modernen Harfenspiels. Er ist Autor zahlrei cher didaktischer Werke. Als Solist konzertierte er mit amerikanischen Orchestern, trat auch als Gast dirigent auf, pflegte intensiv das kammermusikalische Musizieren in eigenen Triovereinigungen und - seit 1941 - im „Salzedo Concert Ensem ble". Neben seiner Unterrichts tätigkeit fand er auch noch Zeit zum Komponieren. Vornehmlich entstan den Konzertstücke, Sonaten und kleinere Stücke für Harfe, Chöre und Lieder. Der niederländische Dirigent und Komponist Jan Koetsier, 1911 in Amsterdam geboren, studierte in den Jahren 1924 bis 1934 am Sternschen Konservatorium und an der Musikhochschule in Berlin. Er war Kapellmeister in Lübeck, Ber lin, in Haag, in Amsterdam und München (seit 1950 1. Kapellmei ster des Bayerischen Rundfunks). 1966 bis 1976 lehrte er als Profes sor an der Münchner Musikhoch schule und widmete sich seitdem seinem kompositorischen Schaffen, das Werke fast aller Gattungen umfaßt, insbesondere Orchester-, Kammer- und Klaviermusik, die hei tere Oper „Frans Hals" sowie Chor werke und Lieder.