ZUR EINFÜHRUNG Michael Haydn verstarb 1806 über der Arbeit an einer Toten messe für Maria Theresia Johann Michael Haydn wuchs im selben Umkreis auf wie sein äl terer Bruder Joseph. Vermutlich folgte er sogar diesem als Kapellknabe von St. Stephan nach Wien, wo er eifrig Orgel, Klavier, Violine und J. J. Fux' „Gradus ad Parnassum" zur Ausbildung seiner kompositorischen Fähigkeiten studierte. 1757 wurde er Kapellmeister beim Bischof von Großwardein und 1762 ging er nach Salzburg, wo er, abgesehen von einigen Kunstreisen, bis an sein Lebensende wirkte. Hier war er zunächst gemeinsam mit dem jun gen Wolfgang Amadeus Mozart als Konzertmeister des erzbischöflichen Hoforchesters tätig, das übrigens des letzteren Vater leitete. Haydn schrieb nun viele höfische Ge brauchsmusiken, geistliche Werke und solche für die Musikbühne. Als 1731 durch W. A. Mozarts Weg gang nach Wien die Position eines Hof- und Domorganisten frei wur de, übertrug man Haydn dieses Amt. Reisen nach Wien, nicht zu letzt die Einflußnahme seines Bru ders Joseph, brachten Michael Haydn zahlreiche Anerkennungen und Ehrungen ein. Seine Werke wurden einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die königliche schwedi sche Akademie für Musik nahm ihn 1 804 unter ihre auswärtigen Mit glieder auf. Maria Theresia bestell te 1805 ein Requiem bei ihm. Der schon lange kränkliche, von Sorgen bedrückte Komponist (man hatte ihm den Kapellmeistertitel entzo gen) starb über der Arbeit an die ser Totenmesse an der Auszehrung. Der französische Komponist Camille Saint-Saens ist dem heutigen deutschen Hörer in erster Linie durch Arien aus seiner Oper „Samson und Dalila" bekannt, ob schon sein kompositorisches Schaf fen sehr umfangreich ist. Seine Wer ke, denen es an der unverwechsel baren eigenen Note beispielswei se eines Berlioz fehlt, sind gekonnt im architektonischen Aufbau, ele gant in der Haltung, jedoch etwas konfektioniert in der melodischen Erfindung. Saint-Saens, der 1835 in Paris geboren wurde, erregte schon frühzeitig durch seine pianistische Begabung Aufsehen. Er studierte unter anderem bei Halevy und Gounod und wirkte seit 1858 als Organist an der berühm ten Pariser Kirche La Madelaine. Sei 1877 konnte er es sich erlau ben, als konzertierender Pianist, Organist und Dirigent eigener Wer ke freischaffend zu leben. Zu sei nen Förderern gehörte Franz Liszt, der auch die schon genannte Oper „Samson und Dalila" 1 877 in Wei mar aus der Taufe hob. Gegen Richard Wagner dagegen wandte sich Saint-Saens leidenschaftlich in Wort und Musik. Die wohl bedeutendsten Werke sind seine sinfonischen Dichtungen, zu deren Komposition ihn Liszt angeregt hatte. Daneben entstan den zahlreiche Orchesterwerke, Kammermusiken, Lieder, weitere elf Opern und in der Konzert literatur fünf Klavierkonzerte und zwei Konzerte für Violoncello und Orchester.