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Freitag, dm 26. April UM kaut «,d lärmend zage«m«n »oärr. I» all« Eik räaMe fitz die Berandtz auf, M« Blum« < die EM uM) legt« eia« Mdg,stickte LeL ükt tz« Lisch. Bst- ange« S e strich ihm ein Brötchen nach dem andern. und das sich nicht „Ja * Elisabeth pachte. „Mir wäre er etwa» za sparsam* „Aber Lisa, wenn man doch drei Kinder hat! Jungens! Denke, was die mal kosten." „Na ja, ich seh« schon, ich darf deinen Fred nicht an tasten. Nun sag' mir bloß, kannst du denn diese beiden Menschen morgen Abend nicht loswerden?" „Nein, auf keinen Fall. Wendburg ist Hausfreund, auf den brauchen wir weiter keine Rücklicht zu nehmen, der geht uNd kommt, wie er Lust hat, aber Malthin muß ten wir wirklich längst einiaden. Er kam ja schon von selbst unter allerei Borwänden herüber. Ihn plagte na türlich die Neugier auf dich. Ich glaube, du bist sehr sein Genre. Bier bis fünfmal war er wohl hier." Elisabeth dachte, daß sie an diesen vier bi» fünfmal eigentlich genug habe, doch mochte sie der Schwester nicht mehr widersprechen. „Ruhe dich hier noch ein bißchen aus", sagte sie, die Treppe hinuntergehend. „Ich werde mir die Buben inzwischen einfangen." ML Ar. Sö. räaMte ste die Berans auf, uuv legte «litt Md,,stickte - mhttg späht« st« durch daß unveehüllte Ftnfttr la Elba« Schlafzimmer — sie schlief. Die Jungen hatten sich HW» di« Lam« geschlichen. (Fortsetzung folgt,) während er mit den gesunden, weißen Zähnen in knusprige, frische Gepäck biß, beobachtete sie ihn. Ja, Roden halte recht, Fred Hostmann hatte gehörig nach allen Seiten ausgewachsen. Das war mehr der kräftig schlanke Mensch, wie er als Anne« Ver lobter gewesen. Sein Gesicht war breit geworden und gleichmäßig gerötet von Luft und Sünne. Sein blonder, stattlicher Schnurrbart ungepflegt, die Hände braun und zu fleischig. Wie warmer Dunst glng eS von der er« hitzten, kolossalen Gestalt aus. Er roch nach Pferden und geschmiertem Lederzeug, obgleich er hübsche, elegant« Reit Leistungen deiner Leiste verl steckt Mit seine» Gewaltanfordernnarn. Der BMiÄ hie« ist so gewachst»- detst Mann verarößert Unaufhörlich- fg« sülche Milchwirtschaft und Käserei gehört «in TchmeWj Bater hätte den längst angestellt. Du willst es mit Mamsell zwingen, und dazu soll sie auch noch di« Küche beaufsichtigen, denn deine Köchin — erlaube, Liebste, de« Lrampel kann doch nicht» allein." Elisabeth setzt« sich neben Vie jung« Frau. „Sei mir nicht bös«, du," bat sie liebreich. Anne lehnte den Kopf an ihre Schulter. „Nein, Herzchen, du Haft wohl nicht unrecht. Aber sieh mal, es ist ja nur in de« paar Erntemonaten, wo sich die Arbeit so häuft, sonst geht alle» ganz nett und glatt seinen Gang. Und dann ist Fred auch anders. Sv ver- gnügt. Wie ist er überhaupt gut und sorgsam und spar sam." Nellos au» aller Walt. — Siu Kreuze« von einem Torpedoboot gerammt, vor Saßnitz, wo zur gelt dl« regelmäßige» Uedungen der Torpedoboot-Flottillen mit dem Lehrge- schwader stattfind««, hatte das Torpedoboot „0113" eine» Zusammenstoß mit dem Panzerkreuzer „Friedrich Kael". Da« Torpedoboot rammte bet einem DucchbruchSversuch den Kreuzer, so daß da« Vorderschiff de« Torpedoboot«» etwa 4 bi« 5 Meter lang zusammeagedrückt wurde und rechtwinklig nach Steuerbord verbogen ist. Der Mann- schaftsraum unter der Back ist voll Wasser gelaufen. Personen wurden -ei dem Zusammenstoß nicht vor letzt. Da« beschädigte Boot ist schwimmfähig und winde von „6 111" in den Hafen von Saßnitz geschleppt. — Revolverattentat auf eine« Wacht posten. Nach einer Meldung au« Marienburg wurde i» der Nacht zum gestrigen Mittwoch vor dem Hause de» Regimentskommandeurs Oberst Maschke ein Revoiverschuß auf den Posten, Musketier Schimanski von der 2. Kom pagnie, abgegeben. Die Kugel drang dem Soldaten durch da« rechte Knie. Er blieb jedoch auf seinem Posten, bi» die abiösende Wache erschien, die den Schwerverletzten nach dem Garnisonlazarett brachte. Eine Anzahl Burschen hatte sich kurz vor dem Ueberfall nach der Wohnung de« Regi mentskommandeur« erkundigt. Sie wurden aber von dem Posten abgewiesen. Kurz darauf fiel der Schuß. Die Polizei hat bereit« mehrere Berhaftungen vorgenommen. — Bier Arbeiter in etn«m Marmvrwrrk verunglückt. Im Marmorwerk Treuchtlingen (Mittel- franken) ist beim Versetzen eines großen Block« «in Krah» zusammengebrochen. Ein Steinhauer wurde sofort erschlagen. Zwei weitere wurden schwer verletzt-einer leicht verwundet. — Bombenattentat gegen einen Bergwerks letter. Auf dem Lihner Schacht, im böhwlschen Brau»- kohlengebiet, wurde ein Bombenattentat gegen den Betriebs leiter Oberingenieur Sobotka ausgeführt. Di« schwache Ladung zertrümmerte jedoch nur dw Fenster de« Haus«». Sobotka blieb unverletzt. Es liegt eine Tat unzufriedener Arbeiter vor. — Verhängnisvoll« Gasexplosion. slu« Teplitz, 24. d. M. wird bericht«: In Weißkirchlitz richtete heute früh eine Gasexplosion bedeutenden Schaden au. Drei Männer und zwei Frauen erlitte» schwere Brandwunden. Eine Frau, die zum Fenster hinau-sprang, erlitt außerdem Arm- und Beinbrüche. — Schreckenstat russischer Grenz soldaten. In dem galizisischen Grenzort Radomysl ersch enen bet dem Gastwirt Rosner drei russische Grenz soldaten. Zuerst ließen sie sich Schnaps geben. Dan» forderten sie Geld. Als ihnen dieses verweigert wurde, zogen sie ihre Seitengewehre und stachen damit auf Rosner, dann auf seine zur Hilfe herbeigeellte Mutter, die Frau und zwei Kinder des Wirt« so lange ein, bis diese kein Lebenszeichen mehr von sich gaben. Zwei ältere Kinder des Gastwirts versteckten sich unter da« Bett und entginge« dadurch dem sicheren Tode. Dte drei Mörder wurde» bereit» verhaftet. — Nachklänge vom Brande der Brüsseler Weltausstellung. Ein Bremer Gastwirt, der auf der Brüsseler Weltausstellung die große Halle der belgische» Ausstellung gemietet hatte, und der Besitzer einer Gebirgs bahn in Brüssel haben wegen des Brande» der Ausstellung gegen die Aktiengesellschaft der letzten Brüsseler Weltaus stellung eine Schadenersatzklage von und 3 Millionen Franks eingebracht. Sie verlangen dte solidarische Haft barkeit der Stadt Brüssel und der Regierung, weil diese nicht genügend für den Schutz gegen Feuersgefahr gesorgt hätten. — Einbruch in einen Pariser Juwelen- laden. Aus Part« wird berichtet: In der belebten Rue de Provence wurde am Hellen Tage ein Juwelterladen ausgeraubt. Der Besitzer, der sich für kurze Zeit entfernt hatte, vermißt Schmuck im Werte von 70000 Franks. Man glaubt, daß die Täter einer weitverzweigten Bande angehören. ' — Krawalle wegen Wassermangels. Wie au» Rom berichtet wird, kam es wegen Wassermangel» ft» Alcame in der Provinz Trapani zu großen Krawallen, weil die Einwohner, voran dte Frauen, die Wasserleitung nach Trapani zu zerstören und das Wasser nach ihrer Stadt abzuieiten suchen. Herbeiellendes Militär wurde von einem Steinhagel empfangen. Zwei Offiziere und sechs Soldaten wurden schwer verletzt. Von den Demonstranten soll eine ganze Anzahl f«hr schwere, zum Teil tödliche Verletzungen davongetragen Haven. — Schweres Bootsunglück auf sem Eomer» e« Aus Mailand wird gemeldet: In Bellaglvni stad »er Leutnant im Feld-Art.-Regt. Nr. 60 in Schwerin, Graf Schwerin und Fräulein Ball, Tochter de« «am- merzwnratS Ball in Hamburg, bei einer Bootsfahrt auf dem Lomersee vom Gewcktecsturm überrascht worden und Die i^n smd noch nicht «borge«. Dte A?" Ein» Toqvit des Kommerzienrat» Ball a« Hamburg, k, ebenaL» In M^ichit E gamaschen trug. Ihr Blick glitt zu der Schwester hin. Auch sie war bedeutend stärker geworden, doch die frauenhafte Fülle stand ihr gut, nur Elisabeth fäh e» deutlich, auf ihrem Gesicht trat ein abgehetzter, gespannter Zug hervor. Ob Fred da« nicht bemerkt«? Der sah und hörte wohl nur seine Wirtschaft. Anne hatte ihn derartig durch ihre Leistungsfähigkeit verwöhnt, e» war kein Wunder, wenn er schließtich sich und seine Angehörigen durch seine un finnige Arbeitswut um jeden ÄbenSgenuß brachte. Und die» fabelhafte Essen I Nein, Elisabeths ästhetische» Empfin- dt» fühlte sich verletzt. Wie unendlich vornehmer war e« auf dem WaldHvf zugegangen! Warum litt Anne da hier so? „Jetzt gibt es nichts mehr." Sie legt« das Messer hin und deckt« die Glasglocken über Butter und Honig. „Na, erlaube mal! Ich hab« ja kaum angefangen." Fred sah sehr entrüstet au«. „Angefangen?" Elisabeth wiederholte das spöttisch. „Bitte, überzeuge dich, der Brotkorb ist leer. Du hast ungefähr sechs Brötchen gegessen." „Herrjeses, zählst du einem die Brocken nach? Anne, soll ich wirklich nichts mehr haben?" „Nein!" kam Elisabeth zuvor. „Auch nicht, wenn Anne dir unvernünftigen Menschen noch was gibt," sagte sie energisch. „Bedenke, dies ist nur eine Zwischenmahl zeit, und du ißt wie jemand, der nur einmal am Tage was kriegt." Lachend, aber sehr entschieden, packte sie mit ein paar schnellen Griffen das Teegeschirr zusammen. „Ann« wird auch nicht wünschen, daß du dich durch solche Massenvertilgung ganz und gar um deine hübsche Gestalt bringst." Sie wollte mit dem Tablett an ihm vorüber. Scherzend umfaßte er ihre Taille. „Stell' da» mal wieder hin, Liseken. Ich will auch nicht« mehr haben. Du hast da eben mit großer Finesse eine gewisse Satte angeschlagen, meine Etteikeit nämlich. E» soll mcht vergebens sein, kluge Schwägerin. Also hab' keine Angst, ich wollte Euch nur sagen, weshalb ich eigentlich komme Der Weudburg, der Oberförster, attackierte mich unterweg«, ich soll durchaus noch heute abend mit ihm nach Häyltngen, um ein Paar Wagenpferde zu besehen. Die Sache eilt, der Kerl, der Maier, will nicht länger auf Bescheid warten. Ich reite also nachher mit Wendburg rüber. Bei der Gelegenheit hat er sich zu morgen abend angemeldet. Im ganzen hab' ich ja nicht gern in der Ernte Gesellschaft, dazu ist der Winter da. Nun, Wend burg macht selbstredend nicht dte geringsten Umstände, aber ich wollte dich fragen, Anne, ob wir nicht den Machin dazu entladen wollen. Wir sind's ihm längst schuldig, und Mt, wo Liseken hier ist, wär's eine ganz nette Abwechslung für die. Was? Ich verhüte mir dein mokantes Gesicht, Fräulein Schwägerin? Wenn's dir also recht ist, Anne, muß der Bursche heute noch mit einigen Worten hinüber- reiren - denselben Tag kann man ihn nicht einladen, dazu steht er uns doch zu fern. Ich werd' den Wisch gleich schreiben." Sporenklirrend ging er in das Gartenzimmer „Ach, lieber Gott, morgen ist ja Buttertag", seuzte Anne bedrückt. „So.sag' ihm das doch," rief Elisabeth heftig. „Um keinen Preis! Ich bin ja froh, wenn er sich Mas ausspannt. Zwei Herren, das macht ja eigentlich nichts au«. Wenn nur Mamsell tüchtiger wäre. Lebte doch unsere alte Doris noch! Wa« hat die zu Hause geleistet." „Anne" Elisabeth sprach sehr nachdrücklich. „Es sällt nur nicht ein, mich iu euer Wirtschaften zu mischen, ich versteh, sichert,ch auch nicht mm davon, jed-q da« weiß ich, so viel chle du von d«tn«r Mamsell «erlangst, hat Dori» auf dem Waidhof nicht geleistet. Verzech, Nebst«, ich glaub« wirtlich, du hast etwa« da» Maß für dk - 11. Den andern Tag vergaß Elisabeth nie. Es war ein Unglückstag von Anfang an. Später kam er ihr in der Erinnerung vor wie eine Reihe von närrischen Bildern. In aller Frühe schon ertönte in der Küche lautes Jam mergeschrei. Als Anne schreckensbleich hinstürzte, fand sie Mamsell auf der Erde kauern, vor ihr hockte das Küchen mädchen, ungeschickt bemüht, den dicken Wollstrumpf von Mamsells Fuß zu ziehen. „Ich hab mich verbrannt! Ich hab mich verbrannt!" wimmerte die unter stürzenden Tränen. „Womit?" fragte Anne entsetzt. „Mit der kochenden Mehlsuppe. O mein Fuß, mein Fuß! Ich kann's nicht aushalttn vor Schmerz." Die junge Frau riß selbst den Strumpf herunter, und was sie nun sah, ließ Mamsells Jammern ganz be rechtigt erscheinen. Der Fuß war über und über ver brannt. Die zähe Suppe klebt« in großen Wunden und erhöhte natürlich den Schmerz bedeutend. Was nun? Zunächst reinigte Anne sorgfältig, die Brandstellen und wandte die bewährten Hausmittel an. Sicherlich aber würde ein Arzt nötig sein, und außerdem — wie lange konnte die Verunglückte ihre Arbeit nicht wieder verrichten. Änne sank das Herz, wenn sie daran dachte. Mit un- endlicher Mühe schleppten sie die laut Stöhnende in ihr Bett. Die Amme wurde beauftragt, nach ihr zu sehen und Hilfeleistungen zu tun Der Milchkutscher sollte in Hählingen beim Hausarzt vorgehen und ihn bitten, mög lichst gleich zu kommen. — Nun mußte Anne selbst in den Butterkeller. Elisabeth, mit aufgestreiften Aermeln und mit einer großen weißen Schürze angetan, half ihr tapfer. Kübel auf Kübel füllten sie mit Butter, wogen ab, notierten und zählten sie dem Milchmann zu. Zwischen durch lief Ann« nach oben, um in der Küche nachzusehen. Einmal blieb sie ziemlich lange am Herd. Da« Mädchen hatte ohne Sinn und Verstand untergeheizt. Die eiserne Maschine strömte wahre Höllenglut aus. Anne perlte der Schweiß auf der Stirn, und als sie nun in die eis gekühlte Kellerluft kam, überfiel sie ein Schwindel. Ent setzt umfaßte Elisabeth die Wankende. „Anne, Anne, du machst dich krank! Ich bestehe da rauf, dein Mann muß sofort an die Vermieterin tele graphieren. Du mußt auf der Stelle Ersatz für Mamsell haben und eine vernünftige Köchin dazu", rief sie außer sich. „Ja, ja! Stur heute, nur jetzt laß es noch. Fred ist gar mcht zu Hause," wehrte Anne mit bleichen Lippen. „Gut, ich warte bis Mittag," schwur sich Elisabeth zu. Sie ruhte nicht, Anne mußte sich hinlegen. Sie tat eS auch, nur wollte sie durchaus nicht zum Abend den beiden Herren absagen lassen. Elisabeth holte sich das ziemlich anstellige Kindermädchen, und mit dem brachte sie, so gut e« gehen wollte, die Arbeit zu Ende. Nur eine Stunde später als sonst fuhren die Milch» und Butter wagen vom Hof. — Elisabeth wollt« sich eben zu Tisch umkleiden, da kam die Amme gelaufen- ob Fräulein nicht schnell etwas Tee machen wolle, Baby schreie unaufhörlich. „Herrgott, nun hat sich die Person bei der Mamsell aufgeregt, und da» Kind hat dte Schmerzen davon," dachte Elisabeth erschrocken. Sie verbot der Amme streng, wieder zu der Kranken zu gehen, sie selbst wolle dort nachsehen. Sie brühte den Tee auf, trug ihn tn« Kinderzimmer und nahm Wolf und Ludwig mit in d«n Garten. Sie kam fich »i« «in ganz anderer Mensch b«t dunem Wirtschaften vor. Gio Ham nie gewußt, daß ihr praktisch« Ding« so nett geraten könnten. »» Me ihr noch Freude semmht, dte SMstitt zu mwrstktzW, mm» »Ke» «was rveittger lSrachdrMk vnS»t«k) (21. Fortsetzung.) Elisabeth lacht«. „Da« ist e» «bett, wir machen e» den Männer» zu gern behaglich." Fred kam die Berandastuken herauf» „Donnerwetter, si«ht da« hier gemütlich au»! I«, Ihr Weiber habt «S gut. Wa« muß fich unsereins dagegen schinden. Abschuften ohne Ende! Rein zum AmtomMen I" „Vorläufig flehst du noch recht wohlerhalten au», lieber Schwager." „So, meinst du, Liseken?" Er klopfte ihr« Hand, die ihm dte Tasse reicht«. „Bist immer «in bissel spitzzüngig, aber trotzdem eine liebe, kleine Hexe. Nun mach* mir mal mit deinen appetitlichen Patschen 'ne Bemme zurecht, aber keine schwindsüchtige — «S können ihrer auch einig« mehr sein." Deuage zum Krzgeö. Mtkssreund