ZUR EINFÜHRUNG A MALE R-SZYFÖRIA. Karikatur auf die Uraufführung von Mahlers 1. Sinfonie in der Budapester Zeitung "Bolond Istök" Kanonteil gassenhauerische Episo den, welche zweifellos ihren Ur sprung haben in Mahlers böhmi scher Heimat. Becken sind an der großen Trommel angehängt, länd liche Tanzkapellen parodierend. Schließlich „sehr einfach und schlicht wie eine Volksweise": die „Lindenbaum"-Melodie aus Mah lers viertem „Gesellenlied". Im gro tesken und unheimlichen Kontext ist sie die einzige tröstliche Stelle. Aber es ist der Trost, den die Ruhe des Todes spendet. Ohne Unterbrechung folgt das Fi nale. Es wird oft als nicht ganz gelungen angesehen. Zu Unrecht. Schon die Dissonanz, die „jäh, wie der Blitz aus der dunklen Wolke" den Beginn markiert, ist ingeniös. Und was sich dann motivisch-the matisch abspielt, ist schlechthin aufregend - wie das Schlußkapitel eines Romans, wo die Vorgeschich te der Figuren aufgedeckt wird. Der Musikwissenschaftler Carl Dahl haus hat überzeugend nachgewie sen, daß die Thematik der Einlei tung zum ersten Satz über dessen Grenzen hinauswirkt und damit den Sinfoniezyklus durch „Sub stanzverwandtschaft" zusammen schließt. Insbesondere das Haupt thema des Finales zehrt von dem musikalischen Material des Ada gios und von der Durchführung des Anfangssatzes, wobei der „Form gedanke des Finales", nach Dahl haus, darin besteht, „daß die chro nologisch fortschreitende Geschich te des Themas" einen Rückgriff „auf immer ältere Schichten" des The mas darstellt und seine Vergangen heit schrittweise zutagefördert. Das zyklische Moment der Sinfonie zeigt sich selbst darin, daß die Gestaltung der Reprise sich in den Ecksätzen gleicht: In beiden Fällen trennt Mahler am Beginn der Re prise das Zielthema (in der Haupt tonart D-Dur) vom Hauptthema. Ein bemerkenswerter, äußerst mo dern wirkender Einfall. Mahler schrieb einmal, daß auch die Beethovenschen Sinfonien „ihr in neres Programm" besitzen. Das „innere Programm" der 1. Sin fonie von Mahler kann nicht in Jean Paulschen Begriffen und Ausdrüc ken wiedergegeben werden, ob wohl fast alle oben genannten Ti tel, sogar „Blumine", bei Jean Paul Vorkommen. Aber dessen Seelen-