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«4. 5M«, ikl A. Md« W. Sckneede«»« IS» Au« S1 Oeffentliche Handelsschule Aue. Die diesjährigen Abendkurse für Erwachsene beginnen Montag, de« SV. Oktober d. J„ abends /.S Uhr. Anmeldungen nimmt bis dahin entgegen die Direktion. Schulz. Lanter. Oeffentliche Gemeinderatssitzung Montag, de» SV. Oktober »SLL, abeuds « Uhr. Nenstädtel. Pslichtsenerwehr. Nächsten Sonntag, de» SS. Oktober dieses JahreS, punkt 7 Uhr früh, findet eine Uebung der Hiesigen zum Dienste bei der Pfltchtfeuerwehr verpflichteten P« sonen, das si»d alle diejenigen, die in der Zeit vom I. Januar L88L bi- S1. Dezember 18SS geboren sind und zur Zeit der Uebung mindestens 3 Monat« hier wohnen, statt. Sammelort: Spritzenhaus. Uueutschuldigtes oder nicht -enügend entschuldigtes Ausbleiben, so^ wie nicht Pünktliches Erscheinen wird mit Geld bis zu «v Mk. oder ent» sprechender Haft bestraft. Nenstädtel, den 24. Oktober 1911. D er Ttndtrat. Mr »I, «» »«»«w., «sch,!«»». «»»»» »I, «uu>, tt an. «» Nr »u »«4NU, ,« »« »«)- «, d» I«, ». ft»«, »» L»«. -lr» »UN ,V»m, »ia flr »<i «Uvtz-Ä» »>s,vN>ur »ui«,«r»»I er« r„»«r«I,« L»strl,e „r,«,e» v>r»»»dq»«l»»^ «r «ick xsUhkA elizesuid«« «»»»»rl,«e »ach« sich »ich« »tr»,l«r«ich. »«'««'«',IN« »cklUyn»»" nstzil»« »glich »II d« »l. M. >7 , seither, so haben wir auch für da» Jahr 1S11 mit Herru Hotelpächter Max Keßler hier ekn Abkommen dahin getroffen, daß im Bade Ottenstei» jeden Mittwoch und Sonn abend nachmittags von 4—9 Uhr Wannenbäder zum ermäßigten Preise von 30 Pf. an hiesige Einwohner abgegegen werden. Wir bringen die» hierdurch zur öffentlichen Kenntnis. Schwarzenberg, am 27. Oktober 1911. Der Rat der Stadt. , vr. Rüdiger. November fällig werdende 4. Termin Gp» meindeanlagen ist bi- spätestens zum LS. kommenden MouatS zu bezahlen. Gleichzeitig wird nochmals an umgehende Entrichtung der rückständigen Ein» kommensteuer und Brandkaffe erinnert. Bernsbach, am 27. Oktober 1911. Der Gemeiudevorstand. iMbMlksfremö s Ni Tageblatt uiü Amtsblatt W für H« §tSMchmBeWmlliM.Grünham,,Äartrn8fM.FohLmrv» »T^^'^rsWlisrM-LMtMeusMrl.SchMbsrg.Hchw * -r- llus Som goiciistase lieber weitere Vorgänge, die mit der Marokkoangeleaen- heit im Zusammenhang stehen, ist folgendes zu berichten: Auf Anregung der Gebrüder Mannesmann hat nach einer Meldung der „Frkf. Ztg." au» Mogador am 21 d. M. die dortige deutsche Kolonie unter dem Vorsitz de» Vizekonsuls v. Maur einstimmig beschlossen, in Mogador eine deutsche Handwerksschule für Süd-Marokko für Araber und Juden zu gründen. Ein erheblicher Teil der laufenden Kosten ist bereits gezeichnet. Für den Rest wird eine Sammlung eingeleitet. Die Schule soll hauptsächlich der Ausbildung eines Stammes von Reparaturhandwerkern für Maschinen und andere Importartikel, sowie der Verbreitung der deutschen Sprache dienen. Die Kolonie erbittet wärmste Unterstützung dieses erstmaligen Versuchs der Errichtung deutscher Fachschulen im Auslande. Im Anschluß hieran verzeichnen wir noch das folgende Telegramm: Paris, 28. Oktober. Der spanische Minister präsident CanalejaS erklärte dem Madrider Bericht erstatter de» „Petit partsien" bezüglich der bevorstehenden französisch»spanischen Marokkoverhandlungen, Spanien sei von den versöhnlichsten Absichten beseelt und überzeugt, daß Frankreich auf der Räumung von Larrasch und El Ksar nicht bestehen werde. Keine spanische Regierung könnte- einer solchen Räumung zustimmen. nach einer Blättermeldung zu beiderseitiger Befriedigung erledigt. Frankreich erhält ohneetgentlichen Gebiets zuwachs die Möglichkeit des Verkehrs zum Benuefluffe. Damit ist der Kongo-Kamerun-Vertrag in allen Punkte« fertig geworden» Dem morgigen KabinettSrat wird bteS zur Kenntnis gebracht werden. Hr. Benedikt, der Besitzer der „Neuen Freie» Presst, ist, so schreiben die „Nachr. a. Oesterr.»Ung", auf Hrn. v. Kiderlen böse- denn, wie in Wiener Journaltstenkreissn mit *viel Behagen erzählt wird, hat die Redaktion orr „Neuen Freien Presft" Hrn. Kiderlen um eine Unterredung über die politische Lage gebeten. Hr. v. Kiderlen hat ihr aber sagen lassen, sie möge sich doch an den „englischen Diplomaten in wichtiger Stellung" wenden. Senlalion. prelle und Publikum. Die Schriftleitung einer jeder Tageszeitung hat zweifellos den Lesern gegenüber die Pflicht, ihr Blatt möglichst mannigfaltig und interessant zu gestalten. Dabei darf aber nicht außer acht gelassen werden, daß neben und über dieser Aufgabe die Pflicht der Presse steht, auch bei Behandlung von Tagesfragen zu versuchen, erzieherisch auf da» Publikum einzuwtrken. Leider veranlaßt heute der Konkurrenzkampf, das Bestreben, möglichst viele Leser zu finden, die Zeitungen oft, der Sensation mehr Raum zu geben, als dies gutgeheißen werden kann. Sensation ist weiter nichts als eine Spekulation auf die niederen Instinkte im Menschen und die Sucht nach Sensation, wie die Geschichte lehrt, stets eine Begleiterscheinung zurück- gehender Kultur. Neuerdings machen sich in der guten Presse Be strebungen geltend, die sensationelle Berichterstattung auf ein erträgliches und unschädliches Maß zurückzuführen. So beschäftigte sich vor einiger Zeit die Hauptversamm lung der rheinisch-westfälischen Presse fast ausschließlich mit dieser Frage. Einer der Redner führte dabei ungefähr folgendes aus: Pflicht der ernsten Zeitungen sei es, die ungesunde Sensation möglichst fernzuhalten. Leider werde von einem großen Teile der Tagespresse gegen diese Forderung be denklich gesündigt. Um das Interesse des Lesers zu reizen, würden Stachrichten über Verbrechen, Roheitsdelikte, Selbstmorde und dergleichen nicht nur angehäuft, sondern auch noch mit möglichst krassen und sensationellen Ueber- schrtften versehen. Dies müsse verderblich wirken, ganz besonders auf die Jugend. Das Kindergemüt werde ver giftet. Wenn auch die Zeitung nicht für Kinder geschrieben werde, so lasse rS sich doch nicht vermeiden, daß sie in die Hände der Kinder gelange. Durch die Lektüre solcher Nachrichten werde in der Jugend leicht die Vorstellung erweckt, als seien diese Dinge etwas Unabänderliches, etwas mit der modernen Weltordnung unbedingt Ver knüpftes. Dadurch werde das sittliche Empfinden abge stumpft und der Nachahmungstrieb entwickelt. Jeder Kriminalist wisse, wie oft die Zeituugslektüre über Ver brechen neue Verbrechen hervorgerufen habe, und zwar ganz besonders auf sexuellem Gebiete. Die Sensation äußere sich jetzt besonders in der Gerichtsberichterstattung. In der» Berichten über die bekannten Skandalprozesse würde ein grauenhafter Schmutz an die Oberfläche ge- wühlt. Was in dem Eulenburgprozeß, im Weberprozeß, tm Bruhnprozeß und neuerdings im Schapiroprozeß und im Mstternichprozeß an sittlicher Roheit und Entartung öffentlich besprochen wurde, liege noch vor aller Augen. Diese Prozeßberichte der Blätter hätten der öffentlichen Sitt lichkeit unser» Volkes einen geradezu unreparierbaren Schaden zugefügt. „ES wurden da Dinge an die Oeffent» ltchkeit gezerrt, die man sonst ängstlich den unverdorbenen Gemütern, besonders aber der Jugend, zu verdecken vflegt, und es wurde ein Klatsch zusanunengetragen, der der vornehmen Presse geradezu unwürdig ist." E» müsse zwar zugegeben werden, daß die politische Presse an mehreren dieser Prozesse ein großes Interesse hatte, aber damit sei keineswegs gerechtfertigt, baß man all diesen Schmutz tu allen sein«« ekelhafte« Einzelheit«» vor der «UM West ausbreitt. Hi«, sei es Aufgabe de» R«dak- Kurs, die Auswahl z« treffe», um da», wa» sv-wl und pblltisch bedeütsam sei, auszusonderu und abzutrennen von Anfang November wird der Deutsche Reichstag Ge legenheit haben, sich mit dem Vertrag, dessen Unterzeichnung unmittelbar bevorsteht, zu beschäftigen. Der erste Teil des Vertrag», da» Marokkoabkommen, wird der Genehmigung des Reichstags bedürfen, »veil eS sich hierbei um eine Abänderung der Gerichtsbarkeit deutscher Konsular behörden handelt, die staatsrechtlich ohne Zustimmung des Parlaments nicht Gesetzeskraft erlangen kann. Wie der „B. L.-A." au»führt, bedarf dagegen der Kongo vertrag, bei dem eS sich elnerseit» um einen Gebietszuwachs und andererseits lediglich um «ine deutsch - französische Grenz- regulterung handelt, nicht der Genehmigung der Volks vertreter. Der Abschluß de» Kongovertrags dürft« somit de« Reichstage nur zur Ke»»tnlSn,hm« mttßetttlt werden. Den umnittelbar bevorstehenden Abschluß de« verhäng lungen bestätigt dl« folgend« Nachricht auS Part», »7, d. M- Die allerletzte der Grenzfragen »weiter Ordnung wurde dem schmutzigen Hintergrund. Wer von der Höhe der Kulturmtssion der Presse durchdrungen sei, müsse den Wunsch hegen, daß die Berichterstattung über solche Skan» dalprozesse auf daS absolut Notwendige eingeschränkt werde. Der Oberpräsident der Rhetnprovinz, StaatSministera. D. v. R hetnbaben führte bet dieser Gelegenheit u. a. folgen des über die Aufgabe der Presse auS: In einer Zeit des glänzendstem wirtschaftlichen Auf schwungs, einer gesteigerte» iütenstoeu Arbeit für jeden, sei eS nur ivenigen vergönnt, den Schatz der allgemeinen Bildung zu erweitern, den er aus der Schule mit jns Leben genommen habe. Nur wenige könnten Stunden erübrigen, um an ihrer inneren, geistigen, wissenschaftlichen und technischen Bildung weiter zu arbeiten. Fort- bildungs« und Fachschulen, Kurse aller Art könnten dem tief in der Nation begründeten WiffenSbedürfnis nicht voll genügen, weil sie sich nur an die Jugend wendeten- das WiffenSbedürfnis der in harter Arbeit stehenden Männer zu befriedigen, sei eine der wesentlichsten Aufgaben der Presse. Zur Frage der Sensationsberichterstattnng führte der Oberpräsident aus: „Mit bcsonderm Interesse erfüllt mich der Punkt der Tagesordnung, der die Berichterstatt ung über Gerichtsverhandlungen und Verbrechen betrifft. Die Art, wie jetzt über solche Dinge zum Teil Bericht er stattet wird, muß als einer der schlimmsten öffentlichen Schäden betrachtet werden. Wer Kinder hatte in der Zett, als die großen Prozesse in Berlin und an anderen Orten spielten, der war genötigt, die Zeitung schnell zu ergreifen und vor seinen Kindern zu verstecken. DaS kann und das darf nicht sein. Gewiß kann die Presse an diesen Dingen nicht vorllbergehen, aber die Art, wie die Berichterstattung geworden ist, muß von Grund auf geändert werden. Es muß die Nation vergiften, wenn die Jugend über solche Dinge detailliert in der schlimmsten und bedenklichsten Art frühzeitig und vorzeitig unterrichtet wird. Wenn sich die Presse auch in diesen Dingen einheitlich zusammen, schließt und sich sagt: Hier muß Wandel geschaffen wer- den!, so wird sie sich damit ei» weitere» und großes Ver dienst um unsere öffentlichen Zustände erwerbe«. Wir werden unsere ganze Kraft etnsetzen müssen, um jeder an seinem Teile mitzuarbeiten an der Gesundung der Nation." vor Peicbslag und SerMarokäo- oottrag. Auf der Tagesordnung des Reichstags standenam gestrigen Freitag die Interpellationen wegen' per Mäul» und Klauenseuche. Nachdem Abg. Stein del die de» Zentrums und Abg. Fegt er die der Fortschrittlichen Volkspartet begrün« det hatte, versicherte Staatssekretär de» Innern vr. Del brück, daß die sverbündeten Regierungen der Sache stet- große Aufmerksamkeit zuwenden und nicht verkennen, daß di« Mittel zur Bekämpfung diesmal sich nicht so wirksam erwiesen Habs« wie früher. SS sei mit Bestimmtheit zu hoffen, daß da» neue Biehseuchengesetz tm April Nächste» Jahre» in Kraft trete« werd«. Hinsichtlich der Sp«rre werde jetzt schon, wo e» angehe, Dispens erteilt. Straft» könne man nicht ganz »mg,Han, aber jede Härte solle ver mied«« werde». - «et de« Vespr«Hmrg führte Abg. vr. Hahn (kovs.) fan», di« Behörden hält«» nicht immer richtig operiert. : Besonders gefährdet seien die Grenzbe-trke Oppel« und