auf dem Rücken. Freundlich ging er den Kin dern entgegen und stellte sich vor, während er Traumsand verstreute: „Der kleine Sandmann bin ich.“ Und schlaftrunken setzten sich Hänsel und Gretel. Sie konnten gerade noch ihren Abendsegen singen („Abends, will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn“). Selig schliefen sie ein und träumten von vierzehn Engeln, die sie um schweben und sie beschützen. Drittes Bild Das Knusperhäuschen Für die Sonne war es nun an der Zeit aufzu stehen. Sie schaute durch die hohen Tannen und kitzelte mit ihren Strahlen die Schlafenden. Und - siehe da - es erschien ein kleines Männ chen, in der Hand eine Glockenblume, aus der er feine Tautropfen auf die Kinder fallen ließ: „Der kleine Taumann heiß’ ich, mit Mutter Sonne reis’ ich“, sang er dazu und ließ silber feine Glöckchen erklingen. Wer kann da noch länger schlafen, so schön auch das Moosbett sein mochte. Gretel rieb sich die ' Augen. Sie hörte die Vögel ihren Morgen gruß singen und war erstaunt, daß Hänsel, „der faule Siebenschläfer“, noch nicht munter ist. Sie weckte ihn. Und beide schauten sich glücklich an. Sie hatten gut geschlafen und wunderschön geträumt von „Rauschen und Klingen, wie Chöre der Engel ein himmlisches Singen.“ Die Sonne hat inzwischen auch die letzten Nebelfetzen vertrieben. Und plötzlich - Hänsel staunte nicht schlecht - sahen sie im Sonnenlicht ein Haus, „von Kuchen und Tor ten“ gemacht, mit einem Lebkuchenzaun drumherum. Hänsel überlegte, es könnte ein Schlößchen sein mit einer Waldprinzessin drin, die gerade an einem reich gedeckten Tisch sitzt und sie zum Frühstück mit „Kuchen und Wein“ einladen würde. Sie näherten sich dem Häuschen und begannen, an den feinen Ku chen zu naschen. Nur ein bißchen probieren wollten sie. Vielleicht hatten ihnen die Engel