Vorspiel zum zweiten Bild Hexenritt Hänsel und Gretel waren durch das Beeren sammeln müde geworden. Es ist ja auch an- I strengend, die vielen kleinen Beeren zu pflücken. Wir wissen bestimmt selbst, wie lang sam sich so ein Körbchen füllt. Gretel hat sich ins Moos gesetzt und versuchte, aus Hage- j butten einen Kranz zu flechten. Das erinnerte I sie an das hübsche Lied: „Ein Männlein steht im Walde“. Sie konnte es schön singen. All- j mählich kam die Dämmerung, und die letzten Sonnenstrahlen drangen in den dunklen Tann. Ein Kuckuck rief. Gretel steckte Hänsel eine Beere aus dem Korb in den Mund. „Wir ma- j chens wie der Kuckuckschluck, wenn er in ■ fremde Nester guckt“, sagte Hänsel und gab seiner Schwester auch eine Beere. So ging es hin und her. Und plötzlich war das Körbchen | leer. In Sorge vor Mutters Strafgericht wollten 1 sie neue Beeren suchen. Sie bemerkten aber, daß es dunkel geworden war und deshalb wohl j nichts mehr zu finden sein würde. Und Furcht j beschlich sie. Hänsel tat zwar noch mutig: „Ich bin ein Bub und fürcht’ mich nicht!“, doch er wußte den Weg nicht mehr. Sie gerieten immer tiefer in den Wald, und Gretels Angst wurde ' größer und größer. Auch Hänsel war nicht mehr ganz so mutig wie zuerst. Die Kinder fühlten sich sehr einsam und völlig allein auf der Welt. . Sie glaubten gar, Spukgestalten um sie herum zu erblicken. Auch als Hänsel, um sich Mut zu machen, laut rief, antwortet nur das Echo. Und nun stieg auch noch Nebel auf, unheimlich war’s. Die Kinder hielten sich an den Händen und riefen nach Vater und Mutter. Doch da riß I plötzlich der Nebel auf, und sie erblickten ein kleines graues Männlein mit einem Säckchen Zweites Bild Im Walde