Z J> DRESDNER O PHILHARMONIE perdinck befreundet, die Oper angenommen. Da sich aber andeutete, daß die Uraufführung in München verschoben werden müßte, auch Felix Mottl, berühmter Wagner-Dirigent, wegen krankheitsbedingter Ausfälle in Karlsruhe eine schon vorher gegebene Zusage nicht einhalten konnte, gab der Komponist Weimar den Vor- ' zug. Dort wirkte zu dieser Zeit der junge Richard Strauss als Hofkapellmeister, und in ihm fand Humperdinck einen warmherzigen Helfer für sein Werk. In einer Nachmittags-Vorstellung am 23.Dezem ber 1893 ging die Oper erstmalig in Szene. Gegen die Erwartung der Fachleute schlug das liebenswürdige Werk sogleich gewaltig ein, kurz darauf auch in München, Karlsruhe, Frankfurt, Berlin, was eine rasche Verbreitung im In- und Ausland zur Folge hatte. Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten ging die Oper um die ganze Welt. Bis nach Kairo, wo 14 Negerknäblein die 14 Engel darstellten, bis nach Australien, ja, selbst bis in den Fernen Osten gelangte das Werk. Besonders bedeutend für den internatio nalen Erfolg war die Aufführung 1905 an der New York Opera, nachdem die erste amerikani sche Aufführung 1895 am Daly’s Theatre eher erfolglos gewesen war. Humperdinck feierte mit seinem Opernerstling einen wahren Erfolg. Der reizte ihn natürlich, auf diesem Sektor weiterzumachen. Und so komponierte er nacheinander mehrere Mär chenopern wie „Die sieben Geißlein“ (1895), „Königskinder“ (1897), „Dornröschen“ (1902), später auch einige Spielopern. Doch einen sol chen Erfolg konnte er niemals wieder erreichen, und auch heute kennt man von ihm nur „Hänsel und Gretel". Aber dieses Werk gehört nach wie vor zu den am meisten gespielten Opern. Man kann es getrost als ein Verdienst Hum perdincks bezeichnen, diese liebenswürdige ro mantische Märchenoper geschaffen zu haben,