DRESDNER PHILHARMONIE geb. 1.9.1854 in Siegburg (Rheinland); gest. 27.9.1921 in Neustrelitz (Mecklen burg) 1872 I Studium am Kölner Konservatorium 1879 Gewinn des Mendelssohn-Preises; Fortsetzung der Studien in München und Italien führt, vielleicht deshalb, weil schon die Urauf- | führung am 23. Dezember stattfand, vielleicht aber auch, weil sich in der Weihnachtszeit die Kinder- und Erwachsenenherzen viel eher als sonst begegnen wollen, Alt und Jung gern bei- einandersitzen und Eltern sich Zeit nehmen, um dieses musikalische Märchenspiel mit ihren Kindern gemeinsam zu erleben. Aber so eigent lich hat es mit Weihnachten wirklich nichts zu tun. Man kann das Stück auch wunderbar oh- j ne einen Bühnenrahmen verstehen, ohne Kulis- | sen und Kostüme, wie wir sehen werden. Aber es verlangt genaues Hinhören und viel eigene j Phantasie, um sich die ganze Märchenwelt, die sich vor einem auftut, vorstellen zu können. Das ist jedenfalls ein ganz besonderer Reiz, dem wir uns getrost öffnen wollen. Wie aber ist es denn überhaupt dazu gekom men, daß Humperdinck ein musikalisches I Bühnenwerk geschrieben hat, das nicht nur für Kinder geeignet ist, sondern Kindern sogar ge fällt und aus dem schließlich ein richtiggehen der Welterfolg wurde? Immerhin ist es das er ste Werk, das sich an eine bis dahin im Kunstgeschäft nicht sonderlich beachtete Ziel- . gruppe, wirklich an Kinder gewendet hat, ohne Erwachsene auszuschließen. Natürlich gab es schon früher Märchenopern, denken wir nur an I 1881 Assistent von Richard Wagner (Mitwirkung bei der Uraufführung von „Parsifal") 1885 Kompositionslehrer in Barcelona, zwei Jahre später in Köln 1890 - 1896 Lehrtätigkeit am Hoch- schen Konservatorium Frankfurt/Main 1900- 1921 Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin