Zum Programm J> DRESDNER O PHILHARMONIE W er kennt nicht diese Oper? Vielfach als Weihnachtsmärchen aufgeführt, als Stück für Kinder, die sich in Begleitung ihrer Eltern an den schönen Liedern und einer aufregenden | Handlung erfreuen, bekommt dieses Werk sehr | schnell den Anstrich leichter Kost und naiver Unterhaltung. Daß es aber dem Komponisten gelingen konnte, ein Werk zu schaffen, wel ches Erwachsene wirklich berührt und Kinder auch heute noch begeistert, spricht für die be sondere Kunstfertigkeit Engelbert Humper dincks und seine glückliche Hand. Diese Oper war ein absoluter Glücksgriff sowohl für den I Komponisten als auch für uns. Kein Geringerer als Richard Strauss hat die Uraufführung diri giert. Und danach ging das Werk innerhalb von nur zwei Jahrzehnten um die ganze Welt und hatte überall Erfolg. Immer wieder haben an dere Komponisten versucht, die große, von Richard Wagner stark geprägte Oper mit einer Welt von Kindermärchen und -liedern zu ver- | binden und damit dem geglückten Rezept von | „Hänsel und Gretel" zu folgen. Einen derarti gen Erfolg jedoch hat alsbald niemand mehr erreichen können, selbst Humperdinck nicht mit seinen weiteren Opern. Zahlreiche origina le oder nachempfundene Kinderlieder erschei nen in diesem „Märchenspiel“, wie die eigent liche Bezeichnung lautet. Längst bekannt sind uns z. B. „Brüderchen, komm, tanz mit mir“ oder „Abends will ich schlafen gehn“. Ein großes Wagner-Orchester wird benötigt und schlägt die Brücke zu einer farbenfrohen Klangwelt. Und immer waren namhafte Dirigenten und Solisten von diesem Werk begeistert und haben auf der Bühne und bei Plattenaufnahmen mit gewirkt. So hat auch Marek Janowski für un- | sere konzertante Aufführung ein erstklassiges | Solistenensemble gewinnen können, mit dem er - auch außerhalb der Weihnachtszeit - ein herausragendes Musikerlebnis zu gestalten ver sprechen kann.